Gedichte im Islam
Verpönt im Leben

von Avicenna (Ibn Sina), übersetzt von Carl Hermann Ethé

Für wahrhaft Edle sind verpönt der Dinge zehn im Leben,
sechs derselben wird sich stets der Freie selbst entheben:
Das Neidischsein, der niedre Sinn und die gemeine Lüge,
Des Grams, der Schwäche Äußerung und allzu gierig Streben.
Ergeht dir's wohl, so sollst stets die Hand den Freunden öffnen,
Genießen sollst du selbst dein Gut und sollst auch andren geben!
Und drückt dich's hart, tu niemand kund dein inneres Geheimnis
Und lass des Schmerzes Blässe nie an deiner Wange kleben!
Nicht wert ist diese ganze Welt nur einer einzgen Frage,
Wozu denn nur ein einzig Mal im Seufzer fröstelnd beben?
Das Schicksal ist deSpiler, wir Figuren nur, der Himmel
Das Würfelpaar, diese Welt das Spielbrett, drauf wir weben.

(Quelle: Spektrum Iran 3, 2013)

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