Gedichte im Islam
Gottes Hof

von Faridudin Attar übersetzt von Purandocht Prayech

Eines Abends wollte Bayasid sich vor der Stadt ergehn
Und sah, dass von Menschen nichts war zu sehn.

Der Mondschein ließ leuchten die ganze Welt,
Durch ihn wurde die Nacht wie Tag erhellt.

Der Himmel war geschmückt und voller Sterne,
Die ihre Pflicht gemeinsam erfüllten gerne.

Als der Sheikh in der Wüste verbrachte seine Zeit,
Bewegte sich dort nichts weit und breit.

Starke Unruhe befiel ihn mit einem Mal,
Er sprach: „O Gott, mein Herz leidet Qual.

Obwohl dein Hof voller Erhabenheit ist,
Er doch leer von allen Dich – Liebenden ist.“

Ein Hatef antwortete: „O du verirrter Mann,
Ein Padeschah nicht jeden empfangen kann.

Erforderlich für das Ansehen dieser Tür
Ist, dass jeder Bettler bleibe fern von ihr.

Weil unseres Hofes Glanz bestrahlt diesen Ort,
Treibt er die unbedacht Schlafenden fort.

Die Menschen warteten jahrelang,
bis von Tausenden einer Zugang fand.“

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