Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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Positive Auswirkung

Wenn aber der Mensch auf die Frage nach dem Schöpfer der Welten und der Ordnung in ihr - eine Frage, die sich ihm aufgrund seiner naturbedingten Wissbegier und Wahrheitssuche stellt - selbst antwortet “Gott”, ihm also das Gegebensein eines ewigseienden Schöpfers, der das Universum mit seiner erstaunlichen Harmonie und Obereinstimmung schuf, dirigiert und in Gang halt, instinktiv” bewusst ist, so weiß er folglich auch, dass alles von dem allmächtigen und unbezwingbaren Willen dieses Gottes, Schöpfers und Erhalters abhängig ist. Das aber gäbe ihm Hoffnung, Zuversicht und jene Kraft, die es ihm ermöglicht, Schwierigkeiten und Hürden, die sich ihm in seinem Leben in den Weg stellen, zu überwinden. In der beruhigenden Gewissheit, dass alles in Seiner - Gottes -Hand liegt. Selbst schier ausweglose Problemsituationen stürzen ihn nicht in Verzweiflung. Die Hoffnung auf Gott, das Vertrauen zu ihm, sind fest in ihm verwurzelt. Ihm ist klar: Alles, Ursache und Wirkung eines jeden Dinges, einer jeden Erscheinung und Situation sind dem göttlichen Willen unterworfen. Das heißt, der göttliche Wille ist ausschlaggebend..., und sonst nichts. Gott aber hat Seine Geschöpfe, die sich Seinem Wort fügen, gern.

Ein solcher Mensch, der sich dieser Realität bewußt und gewiß ist, wird niemals angesichts irgendwelcher “Ursachen und Wirkungen” hoffnungslos werden. Andererseits, wenn sich auch alles zu seiner Zufriedenheit entwickelt und ihm das “Glück hold” ist, wie es im Volksmund heißt, so gibt er sich dennoch nicht selbstgefälligen und hochmütigen Gedanken hin. Er “verliert” sich nicht und vergisst nicht, dass er auch dieses sein Glück und Wohlergehen letztendlich niemand anderem als Gott zu verdanken hat. Er weiß, dass nichts, keine scheinbare Ursache, kein Geschehen, aus sich selbst entstehen, sondern dass alles Gottes Wille und Ordnung unterworfen ist. Das die eigentliche Ursache, der primäre Grund - der Grund überhaupt - Gott selber ist.

Und er weiß, dass außer Gott nichts und niemandem Anbetung gebührt und das göttliche Gebot - in allen Details - zu befolgen ist. Nicht etwa darum, weil Gott dieses Gehorsams bedürfte..., nein, Gott ist absolut bedürfnislos! Sondern darum, weil der Mensch selber dieses Gehorsams Gott gegenüber bedarf, um seines eigenen Wohlergehens willen.

Dem aber, der die Existenz Gottes verneint, ist dieses objektive Weltbild, diese Zuversicht, diese Noblesse und Couragiertheit nicht gegeben. Festzustellen ist, dass in jenen Gesellschaften, in denen ein materialistisches Weltbild vorherrschend ist, die Selbstmordquote tagtäglich weiter ansteigt, ganz zu schweigen von Depressionen und Verzweiflungsakten, die zahlreicher und heftiger werden. Ganz gewiss kein Zeichen dafür, das diese Gesellschaften von Sonnenschein, Heiterkeit und Frohsinn durchdrungen sind. Doch das ist auch nicht zu erwarten, da jene, die sich auf materielle, immanente Ursachen und Gründe stützen und verlassen, schon bei einer geringfügigen Schwierigkeit den Mut verlieren und Glück und Gelingen für alle Zeit verloren glauben. Und da sie aufgrund ihrer materialistischen Einstellung nichts Echtes, Wahres von bleibendem Wert” haben, auf das sie hoffen können, versinken sie ihn Trübsal, Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit und bereiten ihren Leben - oft genug ,hören und lesen wir darüber - ein Ende.

Wer jedoch von echtem Glauben an Gott und dessen Alimacht, Erhabenheit und Huld durchdrungen ist, wird selbst in größter Todesgefahr, selbst dann, wenn er den Tod vor Augen sieht, nicht verzagen, da er sich was immer - auch kommen mag - in der Hand, im Schutze Gottes weiß.

Imam Hussayn (a.) sprach in den letzten Stunden seines Erdenlebens, als die feindlichen Speere bereits gegen ihn waren:

Das einzige, was mich in dieser schweren Stunde beruhigt ist, das ich mich in der Gegenwart Gottes weiß, dem nichts, was geschieht, entgeht.

Der Heilige Koran sagt im 13. Vers der Sure 46, Ahqaf:

Wer den Herrn der Welten als seinen Schöpfer weiß, von dessen Gott-Sein überzeugt ist und in diesem Glauben und Denken beharrt, wird niemals von Angst und Hoffnungslosigkeit überrannt werden.

Und im 28. Vers der Sure 13, Ra’d, heißt es:

In das Herz jener, die fest an Gott glauben, zieht friedvolle Ruhe ein, wann immer sie Seiner gedenken...;

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