Auf der Suche nach einer Lösung
So mancher Gesellschaft, die sich in den letzten hundert
Jahren um Fortschritt und Entwicklung bemühte, blieb dennoch
der erhoffte Erfolg verwehrt. Darum, weil sie die
Schwachstellen der weltlichen Gesetzgebung nicht erkannte bzw.
nicht berücksichtigt und Kraft und Einfluss der Religion
ignorierte. Mit dem Resultat, dass ihr Dasein immer trüber und
tristem wurde und Rohheiten und Rücksichtslosigkeiten mehr und
mehr Fuß fassen konnten.
Als Gegensatz dazu sind jene “weitsichtigen” und
progressiven Gesellschaften zu nennen, die sich dem Schwächen
des weltlichen Gesetzes bewusst wurden und sich folglich um
eine Lösung bemühten. Sie arbeiteten spezielle Erziehungs- und
Bildungsprogramme aus, die alle Gesellschaftsmitglieder
erfassen und diese mit einem Reihe moralischer Grundsätze und
Richtlinien vertraut machen. Die Bevölkerung wird de facto so
“erzogen”, dass sie das Gesetz als heilig und unantastbar
betrachtet. Diese Erziehung, die schon im Kindesalter beginnt,
führt dazu, dass das Gesetz als völlig Selbstverständliches
akzeptiert und respektiert wird, wodurch Ordnung und
Sicherheit in dem Gesellschaft weitgehend gewährleistet
werden.
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass das Denken
dieser Gesellschaften, die dementsprechend geformt werden, zu
unterscheiden ist:
Zum einen betrifft es Gedanken und Ansichten, die von
Humanität, Wohlwollen und Hilfsbereitschaft für andere geprägt
sind. Ein zweifellos gesundes und reales Fundament zu
gesellschaftlichem Wohlergehen und Fortschritt, das
unbestreitbar in Himmlischen Religionen seinen Ausgangspunkt
hat. Vor langer, langer Zeit schon, bevor diese
“fortschrittlichen” Gesellschaften in Erscheinung traten, lud
die göttliche Religion den Menschen zu einem solch positiven
Denken ein das sich von Generation zu Generation übertrug.
Somit also sind Entwicklung und Wohlergehen einiger
Gesellschaften, die aufgrund guter, gesunder Gedanken und
Anschauungen zustande kamen, letztlich auf den Segen der
Religion zurückzuführen.
Zum anderen aber ist es ein Denken, dass in einem irrealen
Weltbild fußt. Denken wir nur an jene hier und dort
kursierenden Vorstellungen, die weiszumachen versuchen, dass es
erstrebenswert sei, im Zuge der Verteidigung des Vaterlandes
Martyrium und Tod in Kauf zu nehmen, weil die Namen jener, die
auf diese Weise ihr Leben verlieren, mit goldenen Lettern ins
Buch der Geschichte bzw. auf dem “Nationalheldentafel”
eingetragen würden.
Derlei Wertvorstellungen sind - wenngleich sie
oberflächlich betrachtet durchaus von praktischem Nutzen sein
mögen, da sie so manchen veranlassen, um der “Verewigung
seines Namens willen” sein Leben einzusetzen und hinzugeben -
ohne echten Gewinn. Sie wirken sich vielmehr “destruktiv” auf
die Gesellschaft aus, da sie in dieser Phantastereien
manifestieren, ihr Objektivität und effektive Konstruktivität
rauben und sie letztlich aus der Bahn werfen.
Bedauerlicherweise aber sind für jemanden, der sich
absurden, törichten Gedanken hingibt , kein reales Weltbild
hat und demzufolge an Gott und die Auferstehung nicht glaubt,
Dinge wie “ewiges Leben’ und “Glückseligkeit nach „Dem Tode“
ohne Bedeutung , weshalb er sich solcher Ziele wegen nicht
bemüht, sondern sich von Trugschlüssen leiten lässt.
Gemäß seinem, ihm von seinem Schöpfer gegebenen Natur will
und braucht der Mensch jedoch die Religion. Während seines
ganzen Lebens strebt er unermüdlich nach “Glück und
Wohlergehen“. Er sucht und greift nach Mitteln und Wegen, von
denen er sich erhofft, dass sie es ihm ermöglichen, seine
Bedürfnisse stillen und ans Ziel seiner Wünsche kommen zu
können. Dazu möchte er sich eines Mittels bedienen, auf das
hundertprozentiger Verlass ist. Auf Erden aber gibt es nichts,
das in jedem Fall zu Gelingen führt und niemals versagt. Auf
das man sich voll und ganz verlassen könnte...
Und genau diese Realität, nämlich das der Mensch naturgemäß
nach einem Mittel, besser gesagt nach einer Kraft sucht, die
ihm tatsächlich zu Wohlergehen und Glück verhilft und sich
niemals als wirkungslos erweist, die ihm fester,
unverbrüchlicher Halt ist und ihre Sicherheit und Ruhe
schenkt., ist in seinem Wesen verankert, in seinem in seiner
Natur veranlagten Streben nach Gott und dessen Religion. Denn
nur Gott ist es, der absolut zuverlässig, allwissend,
allmächtig und allgewaltig ist, jeglichen Irrtums und Fehls,
jeglicher Ahnungslosigkeit und Unkenntnis absolut erhaben. Mit
anderen Worten: Jenes niemals versagende Mittel, jener
zuverlässige Weg zu Glück und Wohl ist der, Islam - d.h. die
Hingehung in den Willen Gottes - weiter nichts...
Dieses instinktive Bedürfnis und Verlangen des Menschen
nach Gott und Religion zählt zu den besten Argumenten, mit
denen die drei “Säulen” der Religion:
Tawhid - Prophetentum – Auferstehung
nachgewiesen werden können. Denn das innere Erkennen des
Menschen, seine innere Vernunft, die ein Charakteristikum
seines Mensch-Seins darstellt, unterliegt keinem Irrtum.
Aufgrund dessen erkennt er beispielsweise “instinktiv” die
Bedeutung von Freund und Feind und verwechselt das eine nicht
mit dem anderen.
Hin und wieder wünscht er, wie ein Vogel fliegen zu können
oder ein Stern am Himmelszelt zu sein. Darum, weil er sie -
Vogel und Stern - wirklich sieht und ihre Fähigkeiten
miterlebt. Ebenso sehnt er sich - aufgrund seines inneren
Erkennens, aufgrund der in seinem menschlichen Wesen
veranlagten Tawhid-Gewissheit - in der Tiefe seines Seins nach
Gott. Wünscht sich Gott als Halt und Schutz, um zu echtem
Glück und Frieden zu finden und im wahrsten Sinne des Wortes
ein menschliches und menschenwürdiges Leben führen zu können.
Wenn dieser “Weg”, der ihn das Ziel seines Sehnens
erreichen lässt, nicht existierte, würde der Mensch -angesichts
seines inneren Erkennens, seiner inneren Vernunft - niemals
auf den Gedanken kommen nach ihm zu streben bzw. seinen Halt
in Gott zu suchen. Und wenn es absoluten Frieden nicht gäbe,
würde er nicht danach streben. Ebenfalls..., wären die
Religion, die uns die Propheten brachten, und deren Weg
irreführend, so strebte der Mensch im Grunde seines Wesens
nicht danach.