Der vor Liebe wahnsinnige Madschnun floh in die Wildnis, wo
Tiere seine einzige Gefährten waren. Dies wurde dargestellt in
einer Miniatur (s.u.) von Agha Mirak.
In
Dschamis mystisch gesehener
Fassung der Geschichte in seinem Werk
Haft Aurang
trifft der Jüngling Qaisdas Mädchen Laila nicht in der Schule,
sondern er hört von ihrer ungewöhnlichen Schönheit und
verliebt sich in die Beschreibung. Er sucht Laila auf, und die
unglückselige Liebesgeschichte beginnt. Die dazugehörige
Miniatur (s.u.), die Muzaffer Ali zugeschrieben wird, stellt
den ersten Besuch Qais‘ im Zelt ihrer Familie dar.
Madschnun durfte seine Geliebte Laila nach
Dschamis Fassung nur heimlich
sehen, weil seine und Lailas Familien traditionell miteinander
verfeindet waren. In dem hier dargestellten Gewirr von
Pferden, Kamelen, Zelten, Baldachinen und Menschen (s.u.),
eine Miniatur, die Scheih Muhammad zugeschrieben wird, hält
Madschnun ganz oben am Bildrand heimlich nach Laila Ausschau.
Laila steht im Eingang ihres Zeltes.
Bei einem Kampf zwischen den Naufal und der Sippe von Laila
tritt Madschnun (oben links) dazu (15. Jh. n.Chr.), aus
Nizamis Werk
Chamsa
Iranischer Brokat mit Darstellung von
Laila und Madschnun:
Laila besucht den erstoßenen Madschnun in der Wüste
(16. Jh. n.Chr., Musee des Arts
Decoratifs, Paris, Foto ca. 1950)