Yazdegerd III.
  Yazdegerd III.

Aussprache: yazdegerd
arabisch:
يزدجرد الثالث
persisch:
یزدگرد
englisch:
Yazdgerd III.

??? - 651 n.Chr.

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Yazdegerd III. (Yazdgird oder Yazdegard III.) oder im Arabischen: Yazdigard ibn Schahriyar ibn Chosrow, aus dem Haus der Sassaniden war von 632 bis 651 n.Chr. der letzte Herrscher Persiens bevor das Land den Islam annahm.

Yazdegerd war ein Enkel Chosraus II., nach dessen Tod (628) eine chaotische Zeit im sassanidischen Reich angebrochen war, in deren Verlauf eine ganze Reihe nur kurz amtierender Herrscher die Macht erlangte. Das Reich war sowohl von den Kämpfen im Inneren als auch von dem erst 629 n.Chr. beendeten, verlustreichen Krieg gegen Ost-Rom erschöpft. Als sich Yazdegerd schließlich als das letzte männliche Mitglied der Königsfamilie durchsetzen konnte, schien die Zeit der Wirren vorbei zu sein, und einige im Hof machten sich Hoffnungen auf einen Wiederaufstieg des untergehenden Reichs. Zunächst sah es danach aus, als könne Yazdegerd III. das Reich konsolidieren.

Bald darauf eroberten die muslimischen Araber sowohl Teile des oströmischen als auch in das sassanidischen Reichs. Die Abgesandten des Kalifen hatten die Sassaniden zunächst zur Aufgabe aufgefordert, was Yazdegerd III. aber ablehnte. Eine erste Konfrontation konnten die persischen Truppen in der Schlacht an der Brücke (Schlacht von al-Dschisr) noch für sich entscheiden, doch 636 n.Chr. kam es zur Schlacht von Qadisiyya (Kadesia) im heutigen Irak. Der persische General Rostam fiel nach hartem Kampf, und seine Armee wurde vernichtend geschlagen.

Yazdegerd III. musste aus seiner Hauptstadt Ktesiphon fliehen und zog sich in den Osten des Iran zurück, wo er den Widerstand organisierte. 642 n.Chr. unterlag jedoch sein den Muslimen zahlenmäßig überlegenes Heer in der Schlacht von Nihawand, womit das Schicksal Yazdegerds entschieden war.

Nach manchen Quellen wurden zwei Töchter Yazdegerds III. zur Zeit Umar ibn Chatabs gefangen genommen und als Sklaven nach Medina gebracht und dort von Imam Ali (a.) befreit. Nach anderen Quellen hatte Imam Ali (a.) zur Zeit seines eigenen Kalifats Huraith ibn Dschabir al-Hanafi als Gouverneur über Teile der östlichen Provinzen eingesetzt, der die Töchter Yazdegerds III. nach Medina schickte. Dort heiratet die älteste Tochter Yazdegerds III. namens Schahrbanu Imam Husain (a.) und wurde Mutter von Imam Zain-ul-Abidien (a.).

Der Hof Yazdegerds verlor das Vertrauen auf die Sieghaftigkeit des Königs. Die Würdenträger wandten sich ab und versuchten Abkommen mit den Muslimen zu treffen. Yazdegerd blieb nur die Flucht nach Osten. Er flüchtete immer weiter nach Osten und zog sich nach Merw zurück. Von dort richtete er mehrere Hilferufe an das chinesische Kaiserreich der T’ang, die aber aufgrund der Entfernung keine wirksame Unterstützung leisten konnten oder wollten.

651 n.Chr. wurde Yazdegerd III. bei Merw, wohl im Auftrag des dortigen Statthalters, der des Königs überdrüssig war, getötet. Yazdegerds Sohn Peroz konnte zu den Türken und schließlich an den Hof der T’ang-Kaiser fliehen, doch an eine Rückkehr auf den Thron war nicht mehr zu denken. Peroz beschloss sein Leben im chinesischen Exil. Mit Yazdegerd endete das persische Herrschergeschlecht der Sassaniden. Sein Tod markiert gemäß Einteilung der Westliche Welt für den Vorderen Orient das Ende der Antike und den Beginn des Mittelalters.

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