Luther
Vom Krieg wider die Türken

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Vom Krieg wider die Türken (Vom kriege widder die Türcken) war eine von Martin Luther bereits 1529 n.Chr. verfasste Schrift.

Darin wurde die damalige Stimmung ausgesprochen, die Europa  erfasst hatte. Durch die politischen Umstände seiner Zeit sah Martin Luther es für notwendig, in mehreren so genannten Türkenschriften gegen die politische und militärische Macht der Osmanen Stellung zu beziehen, indem er sich gegen den Islam wandte. Dazu gehört auch die "Die Türkengefahr als Strafe Gottes". Darin heißt es: "Der Türke ist Gottes Rute und des Teufels Diener, das hat keinen Zweifel." Diese Auffassung wurde am 15. Juni 1520 von Papst Leo X in seiner Bulle "Exsurge Domine" zurückgewiesen und als irrig verurteilt.

In seiner Schrift erläuterte Luther auch, dass der Papst den Türkenkrieg bisher nur als Vorwand zum Kassieren von Ablassgeldern missbruacht habe. Die Misserfolge in der Abwehr der Osmanen erklärte er mit seiner Zwei-Reiche-Lehre: Es sei nicht Aufgabe der Kirche, zu Kriegen aufzurufen oder sie selbst zu leiten. Für die Kriege gegen die Osmanen sei allein die weltliche Obrigkeit zuständig. Mit dieser Argumentation war jede Vorstellung von einem Kreuzzug gegen die Osmanen aus der Sicht Luthers unvereinbar. Allerdings rief er kurz danach dennoch zum Krieg gegen die Osmanen auf, da es ein Verteidigungskrieg sei und mahnte zur Einheit der Christen gegen die Osmanen; ein Argumentationsmuster, dass wesentlich die Westliche Welt prägen sollte. Alle später Plünderungsfeldzüge, insbesondere im 20. und 21. Jh. n.Chr. wurden als Verteidigungsschlachten deklariert. Luthers kurzfristige Kehrwende diente dazu, Vorwürfen entgegen zu treten, er habe sich durch Untergraben der Einheit des Christentums zum Handlanger der Osmanen gemacht.

Luther befürchtet in seiner Schrift auch, dass die Osmanen eine Art Strafe Gottes seien und bittet Gott, es dazu nicht kommen zu lassen.


Foto: Y.Özoguz (2014)

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