Umayyaden-Moschee
Umayyaden-Moschee

Aussprache: dschami bani umayyat-ul-kabiir
arabisch:
جامع بني أمية الكبير
persisch: مسجد اموی دمشق
englisch:
Umayyad Mosque

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Die Umayyaden-Moschee in Damaskus ist eine der ältesten Moscheen, und gilt als Grundlage für die Entwicklung eines eigenen Baustils für Moscheen der so genannten Pfeilerhallenmoscheen. Sie gilt als die erste monumentale Moschee des Islam und wurde an Stelle der ehemaligen Johannes-Basilika um das Mausoleum Johannes' (a.) errichtet.

Zunächst hatten die muslimischen Eroberer die Basilika nicht angetastet und eine Moschee daneben gebaut. Ungestört konnten die Christen ihre Gottesdienste weiter verrichten. Erst später wurde die Basilika abgerissen und an der Stelle die Moschee gebaut, die heute als Umayyaden-Moschee bezeichnet wird. Sie wurde von dem Umayyaden Abdulmalik ibn Marwan beauftragt und von Walid (I.) ibn Abdalmalik im ersten Jahr seines Kalifats nach zehnjähriger Bauzeit im Jahre 705 n. Chr. fertig gestellt und liegt heute in der Altstadt. Die gesamten Außenmauern stammen jedoch von einem antiken Heiligtum.

Die Moschee hat eine Grundfläche von 157,5 m x 100 m, vier Tore und drei später errichtete Minarette in verschiedenen Baustilen. Die Moschee hat drei Minarette, davon zwei in das Gebäude integriert und eines später angebaut. Die Damaszener glauben, dass Jesus (a.) eines Tages an dem nach ihm benannten Minarett erscheinen wird.

Die Moschee umschließt einen großen Innenhof mit drei keinen Nebengebäuden, dem Schatzhaus, dem Uhrenhaus und einem Brunnenhaus. In der weitläufigen, 140 m langen Gebetshalle, mit der über 45 m hohen Al-Nissr-Kuppel befindet sich ein Schrein, den Muslime und Christen gleichermaßen verehren und der das Haupt Johannes' (a.) beherbergen soll. Die Moschee ist mit farbigen Mosaiken verziert, die von byzantinischen Baumeistern gefertigt wurden. Als besonders prächtig gelten die Mosaiken in den Arkadengängen, die das Paradies [dschanna] darstellen sollen - mit goldenem Himmel und unzähligen verschiedenen Grüntönen für das Laub der Bäume. Es wird angenommen, dass hier mit ca. 4.000 m² das breitflächigste Goldmosaik der Erde existiert. Allerdings wurde ein Teil davon bei einem Großbrand 1893 n.Chr. zerstört.

An die Stelle der später errichteten Umayyaden-Moschee wurden die Gefangenen von Kerbela verschleppt und hier hat Zainab bint Ali (a.) sich vor ihren Neffen Imam Zain-ul-Abidin (a.) gestellt und ihm das Leben gerettet, nachdem Yazid ibn Muawiya trachtete. Neben der großen Gebetshalle sind noch vier weitere größere Hallen vorhanden. In einer davon soll sich nach manchen Vorstellungen der Kopf Imam Husains (a.) befinden. Siehe dazu Bildergalerie zur Gedenkstätte an den Kopf Imam Husains (a.). Allerdings glauben Schiiten, dass der Kopf dort nur kurzzeitig zur Schau gestellt und dann durch Imam Zain-ul-Abidin (a.) zurück zum Leib in Kerbela gebracht wurde.

Unmittelbar neben der Moschee befindet sich das Mausoleum der Ruqaya bint Husain (Sukaina) und der Schrein von Sultan Saladin.

Ebenfalls von Walid I. wurde kurze Zeit später die Große Moschee (Al-Dschami al-Kabir) von Aleppo gebaut, die zuweilen auch als Umayyaden-Moschee bekannt ist.

Links zum Thema

bullet Bildergalerie Umayyaden-Moschee
bullet Damaskus 1953 - Bildergalerie

Videos zum Thema

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