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Sidi Ahmad at-Tidschani ist ein
muslimischer
Gelehrter [faqih]
in Nordafrika Anfang des 19. Jh. und
Gründer des
Tidschani-Ordens
Ahmad at-Tidschani wurde 1737 n.Chr. in Ain Madi (Algerien) geboren
und fand in jungen Jahren den Weg zum
Sufismus.
Es wird ihm nachgesagt, dass er bereits mit sieben Jahren
Hafidh war.
Sein Lehrer Muhammad ibn Hamwi al-Tidschani (genannt: Abu Abdillah)
unterrichtete ihn gemäß der
malikitischen
Rechtsschule. Als er 17 Jahre alt
war, starben in 1752/53 seine Eltern an einer grassierenden
Pocken-Epidemie.
Mit 20 oder 21 Jahren reiste Ahmad nach Fes und trat
zunächst in den Wazzaniya-Orden von Scheich Tayyib al-Wazzani (gest.
1766) ein, wechselte in andere Orden, darunter
Qadiriyya , Nasiriyya und
Chalwatiyya. Auf
Empfehlung von Wali Muhammad ibn al-Hasan al-Wandschili zog er
sich für fünf Jahre in den Süden nach Al-Abiad an den Rand der
Wüste in das Versammlungshaus von Sidi Abdul Qadir ibn
Muhammad zur Meditation zurück.
1768 kam er in den Nordwesten von
Algerien und
lehrte in Tlemcen, wo er nach eigenen Angaben seine erste Vision vom
Propheten Muhammad (s.) erhielt. Daraufhin vollzog er 1772
n.Chr. die
Pilgerfahrt [hadsch]. Dort traf er den indischen
Gelehrten Ahmad ibn Abdullah, nach dessen Ableben behauptet
wurde, dass Ahmad at-Tidschani die
mystische Kraft des Meisters bei einem Treffen übertragen bekommen
haben soll. Nach einem Besuch in
Medina
kehrte er in den
Maghreb
zurück und verkündete, dass ihm
Prophet Muhammad (s.) erschienen sei und ihm mitgeteilt habe, er solle alles
bisherige Tun einstellen, einen
Orden [tariqa]
gründen und leiten. Daraufhin gründete er den nach ihm
benannten
Tidschani-Orden. Somit erhielt Tidschani seine Legitimation nicht, wie
sonst üblich, durch
Einweisung in die
Spirituelle Linie [silsila], sondern
behauptete, es wäre direkt eine Vision vom Propheten zu ihm
gekommen, die seine frühere Einbindung in den
Chalwati-Orden ungültig machen würde.
Nach seinem
Ableben 1815 n.Chr. wurden seine Lehren durch ganz
Westafrika verbreitet. Er liegt im
Mausoleum in Fes, welcher mit
reicher traditioneller Schnitzkunst verziert ist.