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Die Schlacht von Siffin ist eine durch
Muawiya ibn Abu Sufyan gegen den amtierenden
Kalifen
Imam Ali (a.) angezettelte Schlacht, bei der sehr viele
Muslime getötet wurden.
Nach der
Kamelschlacht war es die zweite große innermuslimische
Schlacht, um
Imam Ali (a.) von der Macht zu vertreiben.
Die Schlacht
von Siffin fand zwischen dem 8. und 10.
Safar 37
n.d.H., (26. und 28. Juli 657 n.Chr)
statt (nach anderen 11-13.
Safar 37
n.d.H.).
Die Gegner waren die Truppen des amtierenden
Kalifen
Imam Ali (a.) und diejenigen von
Muawiya ibn Abu Sufyan, dem
umayyadischen Gouverneur von
Schaam,
der selbst das Amt des
Kalifen
anstrebte. Muawiya hatte
Imam Ali (a.) als
Kalifen
nicht akzeptiert, weil
Imam Ali (a.) ihn aufgrund von Amtsmissbrauch seines Amtes
enthoben hatte. Als Vorwand für seine Weigerung bezichtigte
Muawiya den
Kalifen
Imam Ali (a.) an der Ermordung von
Uthman ibn Affan mitschuldig zu sein.
Imam Ali (a.) mobilisierte ca. 80.000 Mann die gegen die
120.000 Mann starken Verbände
Muawiyas antraten.
Imam Alis (a.) Feldherr war
Malik al-Aschtar und
Muawiyas Kommandeur war
Amr ibn Aas.
Die Gegner standen sich im Laufe des Sommers ab dem Monat
Dhul-Hidscha 36
n.d.H. drei Monate
lang gegenüber, wobei sich tägliche kleinere Gefechte und
vergebliche Verhandlungen ablösten.
Imam Ali (a.) wollte den Krieg nicht und seine
Schilderungen der Bemühungen, das Blutvergießen zu vermeiden,
sind unter anderem in
Nahdsch-ul-Balagha wiedergegeben.
Am 8.
Safar 37
n.d.H. (26.7.657 n.Chr.) kam es schließlich zur großen
Schlacht, die über drei Tage andauerte, wobei die Truppen
Imam Alis (a.) zunächst die Oberhand gewannen. Die heftige
Schlacht reichte in die Nacht hinein, die bekannt ist als
"Nacht des Klirrens (der Schwerter) bzw. des Zerschmetterns" [lailat-ul-harir].
In jener Nacht lobte
Imam Ali (a.) seinen Feldherrn
Malik al-Aschtar mit den Worten, dass jener ihm auf dem
Schlachtfeld genau so gedient hätte, wie
Imam Ali (a.) dem
Prophet Muhammad (s.). Weiterer Held auf Seiten
Imam Alis (a.) war
Sulaiman ibn Said.
Um ihre
Niederlage zu vermeiden, steckten die Anhänger
Muawiyas auf Befehl von
Amr ibn Aas Blätter aus dem
Heiligen Qur'an an die Spitzen ihrer Lanzen. Damit wollten
sie der Gegenseite deutlich machen, dass sie auch
Muslime seien. Alle verzweifelten Versuche
Imam Alis (a.) die
Muslime darauf hinzuweisen, dass er selbst den
Heiligen Qur'an verkörpert und die Gegner den
Qur'an
missbrauchen, scheiterten an der Verstocktheit vieler Kämpfer,
die einer durch
Muawiyas Unterwanderung verbreiteten Propaganda glaubten.
Obwohl der Flügel von
Malik al-Aschtar sich fast bis zu
Muawiya durchgekämpft hatte, musste
Imam Ali (a.) einen Waffenstillstand zustimmen, um das
Leben seiner an der Schlacht beteiligten Söhne
Imam Hasan (a.) und
Imam Husain (a.) nicht zu gefährden.
Imam Alis (a.) eigene Soldaten zwangen ihn, die Schlacht
abzubrechen und drohten mit der Tötung seiner Söhne.
Sie bestanden auf einer Art Schiedsspruch, welche jeweils
ein Vertreter jeder Seite mit der anderen Seite aushandeln
sollte.
Muawiya ernannte
Amr
ibn Aas.
Imam Ali (a.) wollte
Malik al-Aschtar als seinen Vertreter nominieren, aber
seine Anhänger rebellierten, weil sie fürchteten, dass
Malik al-Aschtar in seiner uneingeschränkten Treue zu
Imam Ali (a.) keinen Kompromiss eingehen würde und sie
inzwischen nicht mehr kämpfen wollten. Sie zwangen
Imam Ali (a.) dazu
Abu Musa al-Aschari als seinen Vertreter zu
benennen.
Imam Ali (a.) machte das Volk auf die Konsequenzen dieses
Missgriffs aufmerksam und dass es selbst die Folgen zu tragen
hätte.
Auf Vorschlag
Amr
ibn Aas kamen beide zu dem Schluss sowohl
Muawiya als auch
Imam Ali (a.) als
Kalif
abzusetzen.
Amr
ibn Aas schlug in einer wohldurchdachten List vor, dass
jeder Vertreter die Absetzung seines eigenen
Kalifen
bekannt geben sollte und ließ
Abu Musa al-Aschari den Vortritt.
Abu Musa al-Aschari
trat vor die Leute und sagte: "Hiermit stelle ich fest,
dass Ali ibn Talib vom Kalifat abgesetzt wurde!" Darauf
hin trat
Amr
ibn Aas auf und verkündete: "Hiermit stelle ich fest,
dass Muawiya Kalif sein wird". Das Ereignis ging als
Schiedsgericht von Adhruh in die Geschichte ein.
Nach diesem Ereignis wandten sich ausgerechnet diejenigen
auf Seiten
Imam Alis (a.) einmal mehr gegen ihn, die ihm vorher
Abu Musa al-Aschari aufgezwungen hatten und bildeten die
Chawaridsch, da sie den Schiedsspruch nicht akzeptierten
was letztendlich zum Mord an
Imam Ali (a.) führte.
Siffin war eine frühere
byzantinische Siedlung am Ufer des
Euphrat, in der Nähe von al-Raqqa im Irak. Heute heißt die
Siedlung bezeichnenderweise
Abu Huraira, der auf Seiten
Muawiyas gekämpft hatte.