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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Selim I., genannt Yavuz ("der Gestrenge") war 1512 bis 1520 n.Chr.
neunter Sultan des
Osmanischen Reiches.
Er wurde am 10. Oktober 1470 in Amasya in der heutigen
Türkei geboren. In der Zeit 1489-1511 n.Chr. war er
Sancakbey
von
Trabzon, weshalb er dort sehr verehrt wird.
Er entmachtete 1512 n.Chr. seinen Vater,
den Sultan
Bayezit II.. Durch dessen Tod kurze Zeit darauf kam der
Verdacht auf, dass Selim seinen Vater vergiftet habe. Zu
seiner Machtübernahme ließ er seine Brüder und Neffen
umbringen. Persönlich soll er seine Macht unter anderem dadurch
demonstriert haben, dass er zwei Offiziere, die Anzeichen von
Aufsässigkeit zeigten, vor den Augen der Truppe zu Boden
streckte.
In seinem Machtbereich demonstriert er eine besondere
Grausamkeit gegenüber
Schiiten
und ließ sie zwangsweise
sunnitische
Rechtsschulen annehmen. Nach Schätzungen ließ er dazu
40.000
Schiiten ermorden. Seine erfolgreichen Feldzüge gegen den
Iran
sowie gegen
Schaam und
Ägypten erweiterte seinen Herrschaftsbereich bis ca. 1517
n.Chr. In dieser Zeit nahm er auch
Jerusalem und Gaza ein. Seinen viermonatigen Feldzug gegen
den Iran
unternahm er gegen den Rat seiner Minister, von denen er
einige wegen ihrer Opposition gegen seine Pläne hinrichten
ließ.
Nach dem Krieg von Mercidabik war Tumanbay in
Ägypten Sultan geworden. Tumanbay akzeptiert die
Herrschaft Selims nicht was dieser militärisch beantwortete.
Am 22. Januar 1517 nahm Selim Ägypten ein. Am 24. Januar 1517
rückte er in
Kairo
ein und ließ Tumambay hinrichten.
Selim I. wurde auch Herrscher über
Mekka
und
Medina und damit veranlasste er den letzten
Kalif
der
Abbasiden mit entsprechendem Nachdruck, ihm den Titel des
Kalifen
und die damit verbundenen Insignien der Macht, wie das
angebliche Schwert und den Umhang (den
Edlen Mantel) des
Propheten Muhammad (s.) förmlich zu übergeben. Am 4. Februar
1517 wurde Selim somit "offiziell" zum
Kalifen.
Ab dieser Zeit nannten sich die
Osmanen zugleich auch
Kalif.
Als Selim einen neuen Eroberungsfeldzug gegen Rhodos
vorbereitete, erkrankte er im neunten Jahr seiner
Regentschaft, unweit des Ortes, an dem er die Truppen seines
Vaters angegriffen hatte. Daraufhin starb er 21. September
1520 bei Edirne.
Er hatte die Fläche des
Osmanischen Reiches während seiner kurzen Herrschaft
nahezu verdreifacht.
Es heißt, dass er die Eroberung Indiens in Erwägung gezogen
und als erster die Idee des Sueskanals überdacht habe. Als
äußeres Zeichen seiner angeblichen Knechtschaft Gottes trug er
einen Ohrring, da es damals üblich waren, dass
Sklaven
Ohrringe trugen. Sein Nachfolger im Amt war
Süleyman I.
Er ist am 21. November 1520
gestorben und liegt im
Sultan Selim I. Schrein. Im
al-Abbas Museum Kerbela ist ein Schwert ausgestellt, das
ihm gehört haben soll.