Schamsuddin


Bild: Altpersische Miniatur Schams Tabrizi zusammen mit Rumi ca. 1503 n.Chr. in einer Ausgabe von Rumis "Diwan-e Schams-e Tabriz-i".

Schamsuddin Tabrizi

Aussprache:
arabisch:
persisch: شمس تبریزی
englisch: Shams Tabrizi

??? - 1248 n.Chr.

 

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Schamsuddin Tabrizi oder, wie er im Persischen genannt wird, Schams-e-Tabrizi war ein muslimischer Mystiker, der in der Stadt Täbriz geboren wurde. Er gilt als derjenige, der Initiator der geistig-spirituellen Entwicklung von Dschalaleddin Rumi war. Rumi ehrt ihn in seiner Schrift: "Diwan-e Schams-e Tabriz-i".

Schamsuddin lebte zahlreiche Jahre zusammen mit Rumi in Konya. Zuvor soll er Damaskus bereist haben. Er verschwindet sehr plötzlich aus dem Blickfeld Rumis, so dass unklar bleibt, was mit ihm geschehen ist. Ein Grab in der Nähe zum Mausoleum von Rumi in Konya wird Schamsuddin zugesprochen, wohingegen ein wahrscheinlicheres Grab in der Region Karakorams im Norden Pakistans an einem Ort namens "Ort des Besuch [ziyara]" unmittelbar bei der Stadt Schimschall liegt.

Rumis besondere Liebe für Schams spiegelt sich in seinen ganzen Arbeiten wieder. Rumi selbst soll Konya auf der Suche nach Schams verlassen haben, um ihn unter anderem in Damaskus zu suchen, bis er zu dem Schluss kam, dass Schams und er "eins" seien.

Nach und nach widmete Rumi immer mehr seiner Schriften Schams und behauptet sogar, dass sie von Schams stammen würden. Schams (arabisch für Sonne) wurde zum Synonym der Liebe ALLAHs an die Menschheit.

Schams Tabrizi soll selber ein Schüler von Hadschi Bektasch Veli gewesen sein. Er ist 1248 n.Chr. verstorben und wurde nach Vorstellung einiger in Konya im Schamsuddin Tabrizi Schrein beigesetzt. Es gibt allerdings auch andere Gräber mit Mausoleum in anderen Städten, die Schamsuddin Tabrizi zugeschrieben werden. Tatsächlich ist es eher unwahrscheinlich, dass er in Konya liegt.

Nach einigen Jahren mit Rumi hat er Konya verlassen und ist nach Choy gezogen, wo er sich niederließ. Er ist wohl in Choy gestorben und entsprechend gibt es auch dort ein Schamsuddin Tabrizi Schrein. Sein Grab in Choy wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Ein weiteres Grab beansprucht fälschlicherweise das Grab Schamsuddins zu sein, in der Stadt Multan in Pakistan, das eigentlich Hazrat Pir Schamsuddin Sabzwari Multani gehört.

Im Konyanüma Panorama Museum gibt es eine umfangreiche Gemäldeausstellung über das Leben von Dschalaleddin Rumi, wobei auf zahlreichen Gemälden die Begegnung mit Schamsuddin dargestellt ist. Nach verschiedenen Angaben ist Schamsuddin am 15. November 1244 in Konya angekommen. Die Legende besagt, dass Schamsuddin Rumi traf, als dieser am lesen war und einen großen Stapel Bücher neben ihm lag. Schamsuddin soll ihn gefragt haben: „Was machst du da?“ Rumi soll spöttisch geantwortet haben: „Etwas , das man (en Ungelernter) nicht verstehen kann.“ Daraufhin nahm Schamsuddin die Bücher und warf sie in ein nahe gelegenes Wasserbecken. Rumi  versuchte hastig die Bücher aus dem Wasser zu fischen um sie zu retten. Zu zu seiner Überraschung waren sie alle trocken geblieben. Rumi  fragte dann Shams: „Wie machst Du das?“ Darauf antwortete Schamuddin: „Mein Herr, das ist etwas, was Sie nicht verstehen.“ Die Szene ist ein einem der Gemälde in der Bildergalerie zum Konyanüma Panorama Museum dargestellt. In einer anderen Variante der Legende fangen die Bücher Feuer mit dem gleichen Ende, dass den Büchern nichts geschieht.

Plakat zum Schamsuddin Tabrizi Festival in der Islamischen Republik Iran (von Mehdi Saeeidi)

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