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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Saadier waren eine Dynastie in Magreb, die im Zeitraum
1509-1664 n.Chr herrschten und sich die Titel der "Scherifen"
gaben.
Unter der Herrschaft der Wattasiden (1465-1549)
befand sich
Marokko in einer
schweren Krise, da die Dynastie nur eine geringe Autorität
besaß und das Land nicht gegen Übergriffe Portugals schützen
konnte. Im Widerstand der religiösen Bruderschaften und
Marabuten übernahmen die Saadier unter dem Scherifen Abu
Abdallah al-Qaim (1509-1517) die Führung des Widerstandes. Sie
errichteten eine eigenständige Machtbasis in Südmarokko, indem
die Banu Saad mit dem Stamm der Maqil vereinigt wurden. Durch
die Eroberung des portugiesischen Agadir gewannen die Saadier
breite Unterstützung und konnten gegen den Widerstand von Bu
Hassun 1549 die Wattasiden stürzen, womit die Herrschaft der
Dynastie begann.
Die Sultane Muhammad al-Schaih (1549-1557) und
Abdullah al-Ghalib
(1557-1574) mussten sich zunächst gegen die
Osmanen behaupten, die mehrmals
in Marokko intervenierten und mit Bu Hassun 1554 zeitweise Fes
besetzten. Bei Kämpfen um die Thronfolge konnte sich Abu
Marwan Abd al-Malik (1576-1578) mit osmanischer Hilfe in
Marokko so die Herrschaft
sichern. Als Portugal unter Sebastian I. den entthronten Abu
Abdullah (1574-1576) wieder an die Macht bringen wollte, wurde
das Invasionsheer bei Qsar al-Kabir vernichtend geschlagen.
Nachdem Abu Marwan Abd al-Malik während der Schlacht starb,
konnte sich Ahmad al-Mansur (1578-1603) als neuer Herrscher
durchsetzen. Unter diesem erreichte
Marokko wirtschaftlich und kulturell nochmals eine
Blütezeit. Durch Handelsabkommen kam es zu einem verstärkten
Warenaustausch mit England. Ebenso wurde der Handel über die
Sahara in südliche Regionen stark gefördert. Um diesen Handel
besser kontrollieren zu können, wurde durch einen Feldzug das
Songhaireich am Niger zerschlagen und die Handelszentren Gao
und Timbuktu erobert (1590-1591). Allerdings konnte das
besetzte Land nicht dauerhaft gehalten werden. Der
Saharahandel mit
Marokko wurde
vielmehr schwer geschädigt und verlagerte sich verstärkt nach
Tripolis und Tunis.
Nach dem Tod al-Mansurs brachen mangels Thronfolgeregelung
Machtkämpfe aus, im Laufe derer sich in Fes und Marrakesch
zwei Linien der Saadier festsetzten. Während dieser Zeit nahm
Marokko viele der Morisken auf, die aus Spanien vertrieben
wurden. Teile von ihnen siedelten sich in Sale an, wo sie
zwischen 1603 und 1668 ein unabhängiges Korsarenreich
gründeten. 1626 ging Fes an die Dila-Bruderschaft verloren und
1659 eroberten die Alawiden Marrakesch und beendeten die
Dynastie die Saadier.
Saadier in Marokko (1511 - 1610)