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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Friedrich Rosen war ein deutscher Orientalist, Diplomat und
Politiker, der unter anderem Gedichte von
Omar Chayyam ins Deutsche übertragen hat. Er war deutscher
Außenminister von Mai bis Oktober 1921.
Friedrich Rosen wurde am 30. August 1856 in Leipzig
geboren. Bereits sein Vater
Georg
Rosen war bekannt für seine Übersetzungen persischer
Gedichte. Seine Mutter Friedrich Rosens entstammte einer
britischen Gelehrtenfamilie und war
Jüdin.
Sein Onkel Friedrich August Rosen war ebenfalls Orientalist.
Seine Kindheit verbrachte Friedrich Rosen in
Jerusalem, wo sein Vater als Konsul tätig war. Vorort
lernte er neben seiner Muttersprache auch Englisch,
Arabisch und Türkisch, was seinen Entschluss,
orientalische Sprachen zu studieren, erleichterte. Er studierte
in Berlin, Leipzig, Göttingen und Paris. Nach dem Abschluss
war er für mehrere Monate als Hauslehrer für die Kinder
Frederick Temple Hamilton-Temple-Blackwoods, des Vizekönigs
von Indien, die in London gelebt haben, tätig.
Ab 1887 unterrichtete er
Persisch und
Urdu
am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin. Ab 1890
folgten Funktionen aus dieser Funktion im Dienste des
Auswärtigen Amtes, was ihn zunächst nach
Beirut
und
Teheran führte. 1898 wurde er mit der Errichtung eines
Konsulats in
Bagdad
beauftragt.
Nach der Palästinareise Kaiser Wilhelms II. wurde er Konsul
in
Jerusalem. 1902 begleitete Rosen den persischen Schah
Mozaffar ad-Din Schah auf seiner Deutschlandreise und war sein
Übersetzer am Hof Kaiser Wilhelms II. Für seine kulturelle
Vermittlung wurde er vom Schah mit dem Kaiserlichen Sonnen-
und Löwenorden zweiter Klasse ausgezeichnet.
1904/1905 vertrat er im Rahmen der nach ihm benannten
Rosengesandtschaft in
Äthiopien die Interessen des Deutschen Kaiserreichs. Es
folgten Dienste in Tanger (ab 1905), Bukarest (1910 bis 1912),
Lissabon (1912 bis 1916) und Den Haag (bis 1918).
Im Frühjahr 1921 berief Reichskanzler Joseph Wirth ihn zum
Reichsminister des Äußeren im Kabinett Wirth I. Er blieb nur
fünf Monate im Amt und arbeitete den Friedensvertrag mit den
Vereinigten Staaten aus. Allerdings sah er in der Politik der
Siegermächte eine Doppelmoral, die ihn dazu brachte, im
Oktober 1921 aus dem Staatsdienst auszuscheiden.
Rosens bis heute in der Orientalistik bekanntestes Werk ist
die Übersetzung des Rubajat von
Omar Chayyam. Es wurde mehrfach aufgelegt. 1926 brachte er
auch ein Buch heraus mit dem Titel: "Persien in Wort und
Bild".
Aufgrund der Rassenpolitik der Nazis wurde er mit
seiner jüdischen Abstammung von diesen geächtet. Er starb 1935
bei einem Aufenthalt in Peking an den Folgen eines Beinbruchs.