Reinheitsverlust
Reinheitsverlust [hadath]

Aussprache: hadath
arabisch:
الحدث
persisch:
حدث
englisch: los of ritual purity

Altpersische Miniatur: Erste rituelle Waschung im Hause Prophet Muhammads (s.) zusammen mit Chadidscha (a.).

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Reinheitsverlust ist ein Ereignis, dass die rituelle Reinheit [tahara] des Menschen beeinträchtigt. Er darf danach nicht die Dinge ausüben, bei denen eine rituelle Reinheit [tahara] notwendig ist, wie z.B. das Ritualgebet.

Die rituelle Reinheit [tahara] des Menschen wird durch sieben Reinheitsverluste unterbrochen:

  1. Urinieren
  2. Stuhlgang
  3. Windlassen
  4. Schlaf
  5. Zustände, die zur Beeinträchtigung des Verstandes führen, wie z.B. Ohnmacht und Trunkenheit
  6. bestimmte Blutungen der Frau wie die schwache Blutung außerhalb der Regel [istihaza]
  7. alle Zustände, die eine rituelle Vollkörperreinigung [ghusl] erforderlich machen, wobei es ebenfalls sieben rituelle Vollkörperreinigungen gibt, die Pflicht sind:
    bulletDie rituelle Vollkörperreinigung [ghusl] des Dschanaba-Zustandes, also nach Geschlechtsverkehr oder Erguss, wobei hier einschränkend hinzugefügt werden muss, dass in diesem Fall rituelle Vollkörperreinigung [ghusl] anders als bei anderen Ghusl bereits die rituelle Reinigung einschließt,
    bulletnach der Regelblutung [haydh],
    bulletnach der Wochenbettblutung [nifas],
    bulletnach der Blutung außerhalb der Regel [istihaza],
    bulletnach der Berührung eines Verstorbenen, der noch nicht rituell gereinigt wurde,
    bulletdie rituelle Vollkörperreinigung des Verstorbenen selbst,
    bulletaufgrund eines entsprechend verpflichtenden Gelübdes [nadhr], Schwurs oder Ähnlichem.

Die Reinheitsverluste, welche nur die rituelle Waschung [wudhu] notwendig machen (also 1.-6.), heißen kleine Reinheitsverluste, Al-Hadth al-Asghar [الحدث الأصغر].

Die Reinheitsverluste, welche die rituelle Vollkörperreinigung [ghusl] notwendig machen, heißen großer Reinheitsverlust, Al-Hadath al-Akbar [الحدث الأکبر].

Die oben genannten Aspekte zum Verlust der rituellen Reinheit [tahara] bedeuten aber nicht, dass der Körper des betroffenen selbst rituelle unrein geworden ist.

In einer spirituellen Betrachtung handelt es sich bei den Ereignissen, bei denen ein kleiner Reinheitsverlust bewirt wird, um Ereignisse, die den irdischen Menschen vom Paradies [dschanna] unterscheidet. Bei den großen Reinheitsverlusten kommt der Aspekt des Sterbens hinzu.

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