Persisch

Farsi
Persische Sprache

Aussprache: laghatu faarsiyyah
arabisch:
لغة فارسية
persisch:
فارسی
englisch: Persian language

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Die persische Sprache, auch unter dem Namen Farsi bekannt, ist die am weitesten verbreitete Sprache des iranischen Zweiges der indoiranischen Sprachen, einer Unterfamilie der indogermanischen Sprachen.

Persisch ist die Sprache des Iran, wird aber auch in Teilen von Afghanistan, Irak, Aserbaidschan, Bahrain, Tadschikistan, Kuwait und in einer älteren Form in , Usbekistan, Turkmenistan, Pakistan und Indien gesprochen. Das moderne Persisch wird in arabischer Schrift geschrieben mit einigen zusätzlichen Buchstaben. Es besitzt zahlreiche arabische Lehnwörter und galt in der Geschichte als die Dichtersprache des Islam. Imam Chamene'i hat das Arabische als Sprache des Islam und Persisch als Sprache der Islamischen Revolution bezeichnet.

In der Entwicklung der iranischen Sprachen unterscheidet man drei Perioden:

bulletaltiranisch (bis 100 v. Chr.)
bulletmitteliranisch (100 v. Chr. bis etwa 900 n. Chr.)
bulletneuiranisch (ab 900 n. Chr.).

Die altiranische Periode ist in zwei mundartlich verschiedenen Formen belegt: dem süd-westiranischen Altpersischen und dem ostiranischen Avestisch. Die Bezeichnung "Avestisch" der nordöstlichen Sprache im antiken Perserreich kommt von der Avesta, den heiligen Schriften der Zaroastrier. Abgesehen von seiner religiösen Verwendung starb es aber schon Jahrhunderte vor dem Aufkommen des Islam aus. Das Altpersische ist aus dem Südwesten des Achämenidenreiches (um 560 bis 330 v. Chr.) in Keilschrift-Texten überliefert.

Mitteliranisch waren nicht nur Mittelpersisch und das ihm verwandte Parthische, sondern auch einige andere Sprachen Zentralasiens, wie Baktrisch, Choresmisch, Sakisch und Sogdisch. Parthisch wurde im Arsakidenreich (etwa 250 vor- bis 226 nach Christus) gesprochen. Es ist gut durch Inschriften der ersten Sassaniden-Könige dokumentiert, obwohl es damals schon langsam ausstarb. Es beeinflusste das Mittelpersische, die Sprache des Sassanidenreichs (226–641) deren Amtssprache es wurde.

Neupersisch entwickelte sich bis zum 9. Jahrhundert als internationale Standardsprache von Zentral- und Südwestasien. Das in hebräischer Schrift geschriebene Persisch-Jüdisch ist als frühestes Zeugnis der neupersischen Sprache von besonderer Bedeutung. Sie besitzt neben parthischen und mittelpersischen Anteilen (siehe oben) auch solche aus anderen iranischen Sprachen. In seiner Allgemeinheit ist das Neupersische eine Mischung der wichtigsten Sprachen des antiken Iran. Auch wenn die Sprache heute Persisch heißt, sind ihre Ursprünge nicht ausschließlich dem aus der Provinz Fars stammenden Altpersischen oder Mittelpersischen zuzuordnen. Neupersisch (Farsi) ist die Amts- und Kultursprache des Iran, Tadschikistan und Afghanistan. Verglichen mit dem Mittel­persischen besitzt das Neupersische eine stark vereinfachte Grammatik. Der neu-persische Wortschatz enthält einen hohen Anteil an arabischen Wörtern.

Der Name stammt von der Region Pars und damit der Sprache "Parsi". Als die Gegend unter arabischen Einfluss geriet, wurde die Sprache "Farsi" umbenannt, da es das "p" im Arabischen nicht gibt. Als sich im Mittelalter Persisch zur bedeutendsten Gelehrten- und Literatursprache der östlichen islamischen Welt entwickelte, wurde sie auch als Farsi-e Darbari – als Sprache des königlichen Hofes – bekannt. Daraus ist die heute in Afghanistan, Indien, und Zentralasien gebräuchliche Bezeichnung Dari [درى‎] abgeleitet.

Als Literatur- und Gelehrtensprache hatte Persisch einen sehr bedeutenden Einfluss auf die benachbarten Turksprachen (vor allem die Sprachen im Osmanischen Reich), sowie auf die Sprachen Nordindiens, insbesondere auf Urdu. Viele große Persönlichkeiten im Osmanischen Reich dichteten in Persisch, wie z.B. Dschalaleddin Rumi. Persisch wurde auch im Hof der Osmanen gelehrt.

Viele persische Wörter wurden auch in europäische Sprachen übernommen. Im Deutschen kennt man unter anderem die Wörter "Basar", "Scheck", "Karawane", "Pistazie", "Schach", "Paradies" und "Magier" mit persischem Ursprung. Außer den kulturellen Ähnlichkeiten der indogermanischen Völker bestehen noch heute Ähnlichkeiten im Wortschatz dieser Sprachen, sehr typisch erkennbar an dem Persischen "ast", welches dem deutschen "ist" entspricht. Weitere typische Ähnlichkeitsbeispiele sind "Mutter" [mader], "Vater" [pader], "Bruder" [birader], "Tochter" [dochtar] und vieles anderem mehr.

Seit der Zeit des Islam in der Region ist ein großer Teil des Wortschatzes aus dem Arabischen entlehnt. Statistisch betrachtet beträgt die Zahl arabischer Lehnwörter ca. 8.000 unter 20.000 alltäglich benutzten, literarischen Vokabeln oder, anders ausgedrückt, ca. 40% des alltäglichen Wortschatzes, insbesondere die aller meisten Begriffe, die im Persischen mit der Endung "et" gesprochen werden, wie z.B. "rahmet", welches dem arabischen "rahmah" (Barmherzigkeit) entspricht.

Das heutige Persisch wird mit arabischen Buchstaben geschrieben. Um verschiedene Laute wiedergeben zu können, die es im Arabischen nicht gab, wurde das arabische Alphabet um die vier Buchstaben پ‎ pe, چ‎ tsche, ژ‎ že, گ‎ gāf erweitert. Das persische Alphabet umfasst insgesamt 32 Buchstaben.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de