Opfertier
Opfertier [qurban]

Aussprache: qurbaan
arabisch:
قربان
persisch:
قربان
englisch: sacrifice

Bild: Geschlachtetes Schaf auf dem Weg zur Teilung und Verteilung an Arme

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Der Begriff "qurban" im Arabischen bezeichnet "Opfer" im allgemeinen Sinn, wird aber auch für das Tieropfer angewandt.

Opfertiere sind Tiere, die im Islam geopfert werden dürfen, um das Fleisch nach der islamischen Schlachtung Armen und Bedürftigen zu spenden. Zu den Opfertieren zählen Schafe, Ziegen, Rinder und Kamele, wobei diese vorher nicht als Nutztiere im Einsatz waren.

Das Opfern eines Opfertieres gehört in Erinnerung an Abrahams (a.) Opfer zu den Riten der Pilgerfahrt am Tage des Opferfestes. Das klassische Opfertier ist das Schaf. Das geht auf Abraham (a.) zurück. Er liebte ALLAH mehr als alles auf der Welt. Zwar liebte er auch seine Familie, vor allem aber seinen damals einzigen Sohn Ismael (a.), den er sich so lange gewünscht hatte. ALLAH aber wollte der ganzen Menschheit zeigen, dass Abraham (a.) seinen Schöpfer mehr liebte als seinen Sohn und befahl ihm nachts im Traum, seinen Sohn Ismael (a.) zu opfern. Am nächsten Morgen sprach Abraham (a.) zu seinem Sohn: "Mein lieber Sohn, Allah hat mir befohlen, dich zu opfern. Was meinst du dazu?" Der Junge sprach: "Mein Vater, tue, wie dir befohlen, du sollst mich, so Allah will, standhaft finden." Abraham (a.) und sein Sohn verabschiedeten sich von Ismaels (a.) Mutter Hadschar und wanderten, bis sie an einen bestimmten Ort kamen. Weiter heißt es im Heiligen Qur'an: "Als sie sich Gott ergeben hatten, und er ihn mit der Stirn gegen den Boden hingelegt hatte, da riefen Wir ihm zu: "O Ibrahim erfüllt hast du bereits das Traumgesicht. Also lohnen Wir denen, die Gutes tun. Das war in der Tat eine schwere Prüfung. Und Wir lösten ihn aus durch ein großes Opfer." (Heiliger Qur'an 37:102-107). Als Abraham (a.) seinen Sohn opfern wollte, wurde sein Messer stumpf. Dann fanden sie in einem nahen Gebüsch ein Schaf, das sie gemeinsam anstelle schlachteten.

Die Auslösung durch ein "großes Opfer" [zhibhin adhiym] gemäß obigem Vers wird von den Schiiten so interpretiert, dass zum Schutz der wahren Religion ein noch "größeres" Opfer erbracht werden musste als ein Schaf, dass im Vergleich zu Ismael (a.) kein großes Opfer sein kann. Daher beziehen sie diesen Vers auf die späteren Ereignisse zu Aschura, genau einen Monat nach dem Opferfest, also am 10. Muharram.

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