.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Niesen ist das aufgrund eines Reizes in der Nase über den
Niesreflex ausgelöste unwillkürliche, explosionsartige
Ausstoßen von Luft durch die Nase.
Der Niesvorgang belastet einerseits den Organismus spontan
und heftig, andererseits wird das Niesen selbst für Heilzwecke
genutzt.
In vielen Kulturen wird es als Form der Höflichkeit
erwartet, dass entweder der Niesende oder andere Anwesende
eine Spruchformel aufsagen. Dieses geht nach
islamischer Vorstellung auf die
Propheten zurück, die sowohl die belastende als auch
heilende Wirkung des Niesens kannten. So ist es unter
arabischsprachigen Muslimen üblich, dass der Niesende die
Formel der
Dankbarkeit "Gott sei Dank" [alhamdulillah] ausspricht,
selbst wenn er alleine ist. Ein Mitanwesender wünscht ihm
daraufhin die Barmherzigkeit
Gottes
[yar-hamakum-ullah]. Und der Niesende erwidert, dass er allen
Gesundheit wünscht [yarhamuna-andschmaien]. In anderen
Sprachen der
Muslime verwenden diese entweder die arabischen Ausdrücke
oder haben ähnliche Aussagen in der Landessprache.
Das heftige Unterdrücken des Niesens gilt als
verpönt [makruh] wie auch das Niesen, ohne die Hand vor
das Gesicht zu halten.
Avicenna [ibn sina] nutzte das erzwungene Niesen zur
Bekämpfung von Migräne. So ließ er den Patienten ein Pulver
riechen, dass ihn zu Dutzendfachen heftigen Niesen
veranlasste, was die Kopfschmerzen gelindert haben soll.