Adam Neuser
  Adam Neuser

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1530 - 12.10.1576 n.Chr.

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Adam Neuser wurde um 1530 in Gunzenhausen in eine lutherische Familie geboren. Er war ein deutscher Theologe, der als Gegner des Dogmas von der Dreifaltigkeit bzw. Dreieinigkeit den Islam angenommen hat.

Seit 1560 n.Chr. war Neuser Pfarrer an der Peterskirche in Heidelberg. 1569 wurde er an die Heidelberger Heiliggeistkirche versetzt, weil er die Einführung der Kirchenzucht ablehnte. Gemeinsam mit seinem Bekannten Johannes Sylvanus entwickelte sich Neuser zu einem Antitrinitarier. 1570 übergibt er dem siebenbürgischen Gesandten Kaspar Bekes auf dem Speyerer Reichstag Briefe an den Sultan, in denen er über eine Auswanderung in das Osmanische Reich und den Übertritt zum Islam verhandelt. Dieses wird ihm als Hochverrat ausgelegt, und er muss fliehen. Da er auf ein mildes Urteil hofft, kehrt er freiwillig zurück. Gemeinsam mit Sylvanus wurde Adam Neuser verhaftet und auf dem Heidelberger Schloss inhaftiert. Der Prozess nahm jedoch einen negativen Verlauf und so floh er erneut. Seine islamfreundliche Haltung ließen ihn in London, Paris und Polen vergeblich eine Stelle als Prediger suchen. In Siebenbürgen schloss er sich der Gruppe um Franz Davidis an, die die Nichtanbetung Christi lehrte. Einige Zeit wird er vom Pascha von Temeschwar gefangen gehalten. In dieser Zeit soll er zum Islam übergetreten sein.

Adam Neuser lehnte als unitarischer Theologe die Wesensgleichheit Jesus (a.) mit dem Vater bzw. Gott ab und gilt in diesem Punkt Wegbereiter der Aufklärung im 18. Jahrhundert in Europa. Er starb am 12. Oktober 1576 in Istanbul.

Gotthold Ephraim Lessing machte Adam Neusers Schicksal zum Gegenstand einer Abhandlung.

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