Musawi Lari
Sayyid Mudschtaba Musawi Lari

Aussprache:
arabisch:
persisch:
سید مجتبی موسوی لاری
englisch:
Sayyid Mudschtaba Musavi Lari

1935 – 9.3.2013

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Sayyid Mudschtaba Musawi Lari war ein Gelehrter [faqih] in der Islamischen Republik Iran.

Sein Vater war Ayatollah Sayyid Ali Asghar Lari, sein Großvater Ayatollah Sayyid Abdul Husain Lari. Dieser Großvater schaffte es für kurze Zeit während des anhaltenden Kampfes gegen das damalige Schah-Regime eine islamische Regierung in Laristan zu errichten.

Sayyid Mudschtaba Musawi Lari wurde 1935 n.Chr. in der Stadt Lar geboren, wo er die Grundausbildung in islamischen Studien absolvierte. 1953 n.Chr. zog er nach Qum, um sein islamwissenschaftliches Studium fortzusetzen.

1962 engagierte er sich als Journalist für das wissenschaftliche Journal „Maktab-i-Islam“ mit zahlreichen Artikeln über islamische Ethik. Diese Artikel wurden später gesammelt und unter dem Buchtitel „Ethische und psychologische Probleme“ veröffentlicht. Das neunmal aufgelegte persische Original ist ins Arabische und ins Französische übersetzt worden.

Aufgrund einer notwendig gewordenen medizinischen Behandlung kam er 1963 für einige Monate nach Deutschland. Bei seiner Rückkehr in den Iran schrieb er das Buch „Das Gesicht der westlichen Zivilisation“, welches eine komparative Diskussion der westlichen und islamischen Zivilisation beinhaltet, wobei der Autor versucht argumentativ, rational und umfassend die Überlegenheit der multidimensionalen islamischen Zivilisation über die westliche zu beweisen. Dieses Buch wurde im Iran sieben Mal aufgelegt. 1970 wurde es von dem britischen Orientalisten F. G. Goulding übersetzt und fand ein breites Echo in Europa. Diverse Artikel thematisierten das Buch in Magazinen, und BBC arrangierte ein Interview mit dem Übersetzer über seine Motive es zu übersetzen als auch die Resonanz, die es in England fand.

Etwa drei Jahre nach der englischen Publikation, übersetzte es der deutsche Professor Rudolf Singler ins Deutsche. Zeitgleich mit der deutschen Übersetzung kam durch den indischen Gelehrten Maulana Raushan Ali eine Fassung in Urdu heraus, die in Indien und Pakistan verlegt wurde. Sayyid Mudschtaba Musawi Lari hat außerdem ein Pamphlet über das Tauhid (die Einheit Gottes) herausgebracht, was ins Englische übersetzt, besonders in Amerika, mehrmals publiziert wurde.

1964 gründete er eine karitative Organisation in seiner Heimatstadt Lar mit dem Ziel den reinen Islam zu verbreiten und es der ländlichen Jugend nahe zu bringen, sowie den Bedürftigen zu helfen. Diese Organisation war bis 1967 aktiv. Seine größte Errungenschaft war die Entsendung von Studenten der theologischen Fakultäten in Dörfer, um den Kindern und Jugendlichen den Islam zu lehren. Dabei wurden Tausenden von Kindern Kleidung, Schulbücher und Schreibmaterial zuteil. Mehrere Moscheen und Schulhäuser wurden errichtet, Arztpraxen wurden in kleineren Städten und Dörfern eingerichtet und der Zugang zu diversen Dienstleistungen ermöglicht.

Sayyid Mudschtaba Musawi Lari verfolgte weiterhin sein Interesse in islamischer Ethik und schrieb Artikel zu diesem Thema, die gesammelt 1353/1974 unter dem Titel „Die Funktion von Ethik in der menschlichen Entwicklung“ erschienen.

1978 wurde er von einer islamischen Organisation nach Amerika eingeladen. Später bereiste er England und Frankreich. Zurück im Iran schrieb er Artikelreihen über islamische Ideologie für das Magazin Saroush. Diese Artikel über die fundamentalen Glaubensgrundsätze des Islams (Tauhid bzw. die göttliche Einheit, göttliche Gerechtigkeit, Imamat und das Jüngste Gericht) wurden später in einem vierbändigen Werk unter dem Titel „Das Fundament der islamischen Doktrin“ zusammengefasst.

Dieses vierbändige Werk wurde ins Arabische übersetzt, einige Teile bereits dreimal. Die englische Übersetzung des ersten Bandes wurde ins Deutsche übersetzt.

In Qum hat Sayyid Mudschtaba Musawi Lari 1980 die Organisation „Büro für die Verbreitung von islamischer Kultur im Ausland“ geschaffen. Es versendete weltweit übersetzte Schriften an interessierte Personen und hat unter anderem den Koran kostenlos an einzelne Muslime, Institutionen sowie Theologieschulen in Afrika verteilt.

Er verstarb am 9 März 2013.

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