Al-Mudschaydil
  Al-Mudschaydil

Aussprache: al-mudschaydil
arabisch:
المجيدل
persisch:
مجيدل
englisch:
Al-Mujaydil

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Al-Zanghariyya im Bezirk Nazareth war ein Dorf in Palästina, das zum größten Teil von Muslimen bewohnt war und im Zuge der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig zerstört wurde.

Das Dorf lag 6 km südwestlich von Nazareth. Die Ortschaft war wohl mindestens seit der Zeit der Römer besiedelt. Im Jahr 1596 zählten die Osmanen insgesamt 4 Großfamilien von Muslimen. Daneben gab es eine nicht bekannte Zahl von Christen, die römisch-katholisch waren. Sie hatten Steuern zu entrichten auf Weizen, Gerste, Obstbäume sowie Ziegen und Bienenstöcke. 1870 sollen aber bereits über 800 Einwohner in der Ortschaft gelebt haben.

Im Jahre 1882 besuchte Großherzog Sergei Alexandrowitsch von Russland, der Bruder des russischen Zaren, das Dorf, und spendete Geld für den Bau einer russisch-orthodoxen Kirche in der Hoffnung, dass die ansässigen Christen zum orthodoxen Glauben konvertiert würden. Allerdings öffnete der Patriarch von Jerusalem Nikodim die Kirche allen Konfessionen und gewährleistete, dass sie die meiste Zeit als Dorfschule diente. Im Jahr 1903 wurde eine römisch-katholische Kirche gebaut. Im ersten Stockwerk hatte es eine dreisprachige Schule für Jungen und Mädchen. Die Lehre erfolgte in Arabisch, Italienisch und Französisch. In der Kirche befand sich auch eine kleine Klinik für die Dorfbewohner.

Bei der Volkszählung 1922 unter britischer Besatzung hatte das Dorf 1.009 Einwohner; 817 Muslime und 192 Christen. Die Christen wurden noch aufgeschlüsselt in 150 Orthodoxe, 33 Katholiken, 2 Melkiten und 7 Anglikaner.

Im Jahr 1930 wurde die Al-Huda-Moschee im Dorf gebaut, die 12 Meter hoch und 8 Meter breit war. Sie hatte eine angeschlossene Bibliothek. Die Moschee war berühmt für die ausgeklügeltes Regenwassersystem. Die Niederschläge wurden vom Dach in einen Brunnen gesammelt. Ein hohes Minarett wurde in den 1940er Jahren hinzugefügt.

Bei Volkszählung von 1931 lebten 1241 Einwohner im Dorf; 1044 Muslime und 197 Christen. Sie bewohnten insgesamt 293 Häuser. Im Jahr 1945 war die Bevölkerung auf 1.900 Einwohner angestiegen. Sie bewirtschafteten eine Gesamtfläche von 18.836 Dunum Land, davon 15.474 für Getreide.

Im Jahr 1945 hatte das Dorf eine Bevölkerung von 1.900 Einwohnern und bewirtschaftete eine Fläche von 18.836 Dunum. Neben einer Moschee gab es auch eine römisch-katholische Kirche und ein Kloster.

Am 15. Juli 1948 wurde das Dorf von einer Haganah Golani Brigade im Rahmen der zweiten Hälfte der Operation Dekel überfallen und die Bevölkerung wurde vertrieben bzw. zwangsdeportiert. Der Angriff war unterstützt von Bombenangriffen aus der Luft. Das Dorf wurde im Anschluss geplündert und komplett zerstört um jegliche Rückkehrmöglichkeit auszuschließen.

1950 erhielten nach der Intervention des Papstes Pius XII einige Christen die Möglichkeit in ihr Dorf zurückzukehren. Sie weigerten sich aber, so lange ihre muslimischen  Nachbarn nicht ebenfalls zurück durften.

Links zum Thema

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