.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Jean-Baptiste van Mour (auch Vanmour geschrieben) war ein
flämisch-französischer Maler und ist bekannt für seine
Detailgetreue Darstellung des Lebens der
Osmanen unter der Herrschaft
Ahmet
III..
Van Mour stammte aus Valenciennes, einer flämischen Stadt,
die erst mehrere Jahre nach seiner Geburt (ab 1678) zu
Frankreich gehörte. Er studierte Kunst im Atelier von
Jacques-Albert Gérin. Seine Arbeiten erweckten die
Aufmerksamkeit von Marquis Charles de Ferriol. Als dieser 1699
als Botschafter Frankreichs nach
Istanbul entsandt wurde, lud er van Mour ein mitzukommen,
was dieser annahm. De Ferriol beauftragte van Mour hundert
Porträts von den Menschen vor Ort anzufertigen.
Als 1711 De Ferriol nach Frankreich zurückkehrte, blieb van
Mour in
Istanbul und arbeitet für zahlreiche andere Diplomaten. De
Ferriol hatte zwischenzeitlich ein Buch veröffentlicht mit
einhundert Radierungen, die nach den Gemälden van Mours
hergestellt wurden. Das Buch erlangte einen großen
Bekanntheitsgrad in Europa und wurde in fünf Sprachen
übersetzt.
Für seine Malerei wurde er von Frankreich mit Ehrentiteln
ausgezeichnet. Im Jahr 1727 beauftrage der niederländische
Botschafter Cornelis Calkoen den von ihm geschätzten Maler Van
Mour seine Audienz beim Sultan
Ahmet
III. auf die Leinwand zu bringen. Van Mour durfte den
Palast während dieser Zeremonien begleiten um dann aus seiner
Erinnerung heraus die Gemälde anzufertigen. Vier dieser
Gemälde, die wohl alle ca. 1725 n.Chr. gemalt wurden, ist im
Pera Museum ausgestellt (siehe
Bildergalerie).
Calkoen nahm viele Gemälde von van Mour mit, als er zum
Botschafter in Dresden für die niederländische Republik
ernannt wurde. In seinem Testament von 1762 n.Chr. verbot er
seinen Erben die Gemälde zu verkaufen. Sie sind jetzt Teil der
Sammlung des Rijksmuseums.
Van Mour starb am 22.1.1737 in
Istanbul und wurde neben Baron de Salagnac auf dem
Friedhof der Jesuitenkirche von St. Louis im Stadtteil Galata
beigesetzt.