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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mir Sayyid Ali Hamdani
(oder Hamadani) war ein bekannter
schiitischer
Mystiker und Mitglied des
Ordens
[tariqa] der
Kubrawiyya.
Er stammte aus einer vornehmen
iranischen Familie aus
Hamadan und genoss während
seiner Jugend eine Erziehung, die auf den Lehren der
Sufis
basierte. Später bereiste er die östlichen islamischen Gebiete bis
nach Ceylon und erreichte 1371 n.Chr.
Kaschmir. Er traf dort mit einer Gefolgschaft von 700
Anhängern ein. Da die Bevölkerung des Gebietes erst kurz
zuvor den
Islam
angenommen hatte, trug Hamadani weitgehend zur
Grundlagenlehre in der Region bei.
Er hatte eine hohe Stellung unter den
Sufis
in
Indien im 14. Jh. n.Chr. und großen Erfolg als
Prediger in der Region
Kaschmir, weshalb er dort "Amir-i-Kabir" genannt wurde,
was "Großer Befehlshaber" bedeutet.
Mir Sayyid Ali Hamdani besaß eine lebhafte und eindrucksvolle
Persönlichkeit. Bei einer Tour von seinem Geburtsort
Hamadan nach
Kaschmir über die Städte Zentralasiens wurde er von einer
großen Anzahl von Menschen begleitet. Er begeisterte Mengen
durch seine Bescheidenheit und Aufrichtigkeit.
Hamadani besaß eine religiöse und eine mystische Seite.
Seine religiöse Seite tritt vor allem in seinem Werk
Zachirat-ul Muluk und seine mystische in seinen anderen
Werken zum Vorschein. Hamadani hat nicht nur der Allgemeinheit
den
Islam vorgestellt, sondern auch die Regierenden belehrt
und sie gemahnt, sich nach besten Kräften um die Beseitigung
der Probleme der Bevölkerung und die Erwiderung deren
Bedürfnisse zu bemühen. Er sah darin für die Herrscher und
Befehlshaber eine Pflicht, die noch höher zu werten sei als
Gottesdienste wie das
Ritualgebet und
Fasten
[saum].
Hamadani verfasste verschiedene Kommentare zu religiösen
und mystischen Werken, darunter ein Kommentar zu
Ibn
Arabis Fusus al-Hikam. Darüber hinaus schrieb er selber
zahlreiche Werke auf
Arabisch und
Persisch.
Zu seinen werken gehören:
|
Zachirat-ul Muluk (eine Anleitung für Könige und
Machthaber, in dem er betont hat, dass weltlicher Ruhm täusche
und Güte gegenüber Menschen das essenzielle Prinzip einer
guten Führung sei |
| Scharhi-Asma al-Husana |
| Asrar al-Nuqtata |
| Al Muwaddatu fil qurba wa Ahl-ul-Aba |
| Rausat al-Firdaus |
| Manazil al-Salikin |
| Fi Ulema-i-Din |
| Risalat al-Awrad |
| Fi Fazlil Faqr wa Halatil Fuqara |
| Sifat al-Fuqara |
| A l-lnsan al-Kamil (eine vierseitige Abhandlung über den
vollkommenen Menschen [al-Insan al-Kamil], dessen
Manuskript in der Universität Leiden liegt |
| Al Nasich wal Mansuch fi al-Quran Madschid |
| Fi Chasi Ahl al-Batin |
| Risalat al-Tauba |
| Arba'in fi Fazail Amir al-Muminin |
| Masharib al-Azwaq |
| Awrad-i-Fathiya |
| Sirat al-Talibin |
| Mirat al-Talibin |
| Maktubat-i-Amiriya |
| Risalah-i-Akiliyah |
| Risalah-i-Salah-i-Bahram Schahiya |
| Risalah-i-Muchlaka |
| Waridat-i-Amiriyah |
| Risalah-i-Dah Qaidah |
| Chihil Muqam |
| Risalah-i-Manamiya |
| Risalah-i-lslah-i-Hamadania |
| Risalah-i-Itiqadiyah |
| Risalah-i-Masiyat |
| Risalat-i-Haqiqat-i-Iman |
| Risalat-i-Muschkil-i-Hal |
| Risalat-i-Haq al-Yaqin |
| Risalat-i-Darvischiya |
| Adab al-Muridin |
| Adab-i-Nuriya |
| Adab-i-Awrad-i-Fathiya |
| Risala-i-Munadschat |
| Adab-i-Safrah |
Weitere über 180 Werke werden zwar zitiert, liegen aber
nicht mehr vor. Die bestehenden wissenschaftlichen Schriften
liegen meist nur als Manuskript vor und wurden bis auf wenige
nicht veröffentlicht, wodurch sie der Forschung unzugänglich
bleiben. Unterdessen ist
Henry Corbin der Überzeugung, dass Hamadani einen neuen
Weg in der
Philosophie eingeschlagen hat und ein Philosoph viel aus
seinen Werken hätte schöpfen können, falls sie gedruckt werden
würden.
Sein Schüler Nur ud-Din Dschafar verfasste seine Biographie
unter dem Titel Chulasat-ul-Manaqib.
Am Schah-I-Hamadan Institute of islamic Studies an der
Universität von Kaschmir wurde im Jahr 2009 n.Chr. ein
Dissertation von Mohamma Umra Farooq vorgelegt mit dem Titel
"Mir Sayyid Ali Hamadani's Dhakiratul Mulul", in dem sich der
Autor intensiv mit dem Werk von Hamadani beschäftigt. Sein Mausoleum wird in Kulob im heutigen
Tadschikistan verehrt.
Ein angeschlossenes Museum zeigt seine Handschriften. Sein
Portrait ist einer tadschikischen Banknote abgebildet (siehe
Foto oben). Ein weiterer Ort, der das Grab für sich
beansprucht, befindet sich in Srinagar, die Grabmoschee liegt
oberhalb eines hinduistischen Ritualplatzes.
Nach dem Ableben Hamadanis verlor die
Kubrawiyya an Einfluss auf dem indischen Subkontinent und
wurde im Laufe der Zeit von der Chishtiyya,
Suhrawardiyya,
Qadiriyya und ab dem 17. Jh. durch den
Naqschibandi-Orden verdrängt. |