Madain Salih
  Madain Salih, al-Hidschr

Aussprache: mada-in saalih
arabisch:
‏مدائن صالح
persisch:
مداین صالح
englisch: 
Mada'in Saleh

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Mada'in Salih ist eine Ausgrabungsstätte im nordwestlichen Saudi-Arabien nahe der Oase Al-'Ula, 400 km von Medina.

Eigentlich handelt es sich um die antike Stadt "al-Hidschr" (auch bekannt als Hegra, Hadjer, Hadscher, Hödscher, Hhegr und Egra), eine Handelsmetropole, die von den Nabatäern und den Thamud bewohnt wurde.

Der Ort ist bekannt für die über einhundert aus dem Fels gemeißelten Monumentalgräber aus dem ersten vorchristlichen bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert. Er wurde 2008 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.

Die Stadt ist südlich von Taima gelegen und wird bereits bei Ptolemaeus und  Plinius erwähnt. Die Stadt existiert nicht mehr. Gegenwärtig wird die Gegend von Beduinen bewohnt, da es über einen fruchtbaren Boden mit vielen Quellen verfügt.

Von al-Hidschr führen zwei Strassen nach Mekka, die Nagjdstrasse, die jetzige Pilgerstrasse, und die Marwstrasse, die ehemalige Strasse für die Pilgerfahrt [hadsch]. Im Westen der Stadt befindet sich ein Berg, bestehend aus fünf gesonderten großen Sandsteinklippen, Athalith bzw. Ethlib genannt, in die eine große Anzahl von kunstvollen Monumenten  eingehauen ist, die mit zahlreichen skulpierten Figuren von Vögeln und Tieren und vielen Inschriften versehen sind.

Ch. M. Doughty gilt als der erste Europäer, der "al-Hidschr" besuchte (im Jahr 1876 und 1877 n.Chr.) und die Klippen mit den eingehauenen Denkmälern genau untersuchte. Er fand als Grabkammern bzw. Familiengrüfte in den Fels eingeschlagene Gebilde mit Nischen und Überresten von menschlichen Leichen vor.

In alter Zeit wohnte hier das im Heiligen Qur'an erwähnte gottlose und hochmütige Volk Thamud, die sich Häuser in Stein gebaut haben. Um sie zu bekehren, sandte Gott zu ihnen den Propheten Salih (a.), der zum Zeichen seiner göttlichen Sendung eine Kamelin mit ihrem Jungen aus seiner Felsspalte entstehen ließ. Da sie aber trotzdem in ihrer Gottlosigkeit verharrten und die Kamelin, die ihnen Salih (a.) zu schonen befahl, töteten, wurden sie von Gott durch ein Erdbeben vernichtet. Nach dieser Zeit wurden die Sandsteinklippen von al-Hidschr auch "Madain Salih" (Städte des Salihs) genannt.

Al-Hidschr wird auch in der Überlieferung des Propheten Muhammad (s.) erwähnt. Als Prophet Muhammad (s.) im Jahr n.d.H. (631 n.Chr.) durch Tabuk in Richtung Schaam zog, kam er mit seinem Heer in die Nähe von al-Hidschr. Die Truppen wollten hier haltmachen, um sich an den Quellen zu stärken; Prophet Muhammad (s.) aber wollten nicht, dass diese von Gottes Strafe heimgesuchte Stätte der Gottlosigkeit betreten wird.

Es heißt, dass Muhammad ibn Saud hier eine Stadt bauen wollte, der Plan scheiterte aber an dem Widerstreben einiger seiner Gelehrten.

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