.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Franz Seraph Lenbach, der ab 1882 Ritter von Lenbach hieß, war
ein deutscher Maler, der in München gewirkt hat.
Bekannt wurde er durch seine Porträts, unter anderem von
Otto von Bismarck, die beiden deutschen Kaiser Wilhelm I. und
Wilhelm II., der österreichische Kaiser Franz Joseph, Papst
Leo XIII. sowie eine große Anzahl prominenter Persönlichkeiten
aus Wirtschaft, Kunst und Gesellschaft des späten 19. Jh.
n.Chr.. Er selbst war in Deutschland und Österreich bereits zu
Lebzeiten einer der bekanntesten Künstler.
Franz wurde am 13. Dezember 1836 in Schrobenhausen als
viertes Kind aus der zweiten Ehe des Stadtmaurermeisters Franz
Joseph Lenbach mit Josepha Herke geboren. Im Oktober 1848
schloss Franz Lenbach die sechsjährige Elementarschule mit
hervorragendem Ergebnis. Ab Ende 1848 besuchte er die
Gewerbeschule in Landshut, die er im August 1851 mit sehr gut
abschloss. Vom November 1851 bis zum März 1852 war er zur
Ausbildung bei dem Baubildhauer Anselm Sickinger in München.
Ab Herbst 1852 besuchte er die Königlich Bayerische
Polytechnische Schule in Augsburg und schloss sie im August
1853 mit vorzüglich ab. Seine Freizeit nutzte er für eigene
Malversuche. An den Sonntagen malte er Ölbilder in der Natur.
Im Januar 1854 wurde er in die Akademie der Bildenden Künste
München aufgenommen, absolvierte drei Semester in der
zeichnerischen Grundausbildung und trat 1856 in die technische
Malklasse von Hermann Anschütz ein. Zusammen mit seinem Lehrer
Piloty entwickelte er sich zu einem der berühmtesten Maler
seiner Zeit. Ab ca. 1860 erstellte er die ersten
Auftragsporträts. Viele Reisen hatten seinen Horizont
erweitert. Auf der Weltausstellung von 1867 in Paris erhielt
Lenbach eine Goldmedaille III. Klasse.
Von Juni 1875 bis März 1876 reiste er mit Hans Makart und
anderen Kunstfreunden aus Wien, wo er sich zwischenzeitlich
aufgehalten hat, nach Ägypten. Begeistert schrieb er seine
Eindrücke vom Kairoer Straßenleben nach Hause. „Kairo ist
über alle Erwartung fabelhaft, von den 500000 Einwohnern ist
einer merkwürdiger als der andere. … In den Straßen, deren es
unzählige gibt, geht es in allen Kostümen der Welt zu, wie ein
Ameisenhaufen, in Paris oder Neapel hat man was das Leben
betrifft noch keine Ahnung“. Von dieser Reise sind drei
besondere Bilder erhalten. Alle drei Bilder stammen aus dem
Jahr 1986:
- Bildnis eines Arabers in Beduinentracht; das auch als
"Brustbild eines Arabers" bekannt ist. Es zeigt einen jungen Mann mit betont
exotischer Ausstrahlung mit Würde und Stolz, der auch durch
seinen elegant gebundenen
Turban zum Ausdruck kommt.
- Palast-Interieur in Kairo: Es gilt als Lenbachs einzigartiges Architekturbild; in warmen
Brauntönen mit reizvollen Licht- und Schatten-Effekten.
- Straßenbild in Kairo; das übliche Treiben in einer
belebten Straße, die in ein
Minarett mündet.
In seinem im Stil einer römischen Villa erbauten Palais
nahe dem Königsplatz in München befindet sich die "Städtische
Galerie im
Lenbachhaus" mit
einer bedeutenden Gemäldesammlung. Zu den Ausstellungsobjekten
zählen unter anderem sein Gemälde "Bildnis eines Arabers in
Beduinentracht" und "Straßenbild in Kairo (beide 1876 n.Chr.)".
Auch zahlreiche Motive aus dem
Christentum und der griechischen Mythologie gehören zu
seinen Kunstwerken.