Ibn Fadhlan
  Ibn Fadhlan

Aussprache: ahmad ibn fadhlaan
arabisch:
أحمد بن فضلان
persisch:
أحمد بن فضلان
englisch: Ibn Fadlan

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Ahmad ibn Fadhlan ibn al-Abbas ibn Raschid ibn Hammad, bekannt als Ibn Fadhlan war ein berühmter Reisender im 10 Jh. n.Chr., der unter anderem Handelsbeziehungen zu sehr nördlich gelegenen Völkern aufgebaut und darüber geschrieben hat.

Er ist Autor des Reiseberichts über eine Gesandtschaft des Muqtadir, die am 21. Juni 921 von Bagdad zum Hof der Wolgabulgaren aufbrach und dort am 11. Mai 922 ankam. Der Reisebericht besticht durch eindrucksvollen Schilderungen der Lebensgewohnheiten, Kultur und Religion der besuchten Völker und der Gegensätze zum Islam. Die Delegation reiste über Buchara und die choresmische Hauptstadt Kath über Gurgandsch aus das Ustjurt-Plateau bis in die Gegend um Bolgar an der Wolga. Die Reisekarawane bestand aus ca. 5000 Personen auf 3000 Kamelen.

Eine unvollständigen Abschrift des Reiseberichtes wurde 1923 von dem baschkirischen Gelehrten Ahmed Zeki Velidi Tokan in einer Bibliothek in Maschhad entdeckt. Der Bericht stellt bis heute eine der wichtigsten Quellen zu den frühen Rus wie auch zu den Chasaren, Wolgabulgaren und anderen Völkern der bereisten Regionen dar. Zuvor wird die Schrift in vielen anderen Schriften, auch in Europa, zitiert. Teilweise ist Ibn Fadhlan allerdings auch entsetzt über die Sitten der besuchten Völker. So schreibt er: "Es ist Gewohnheit, dass der König der Chasaren Frauen hat, von denen jede die Tochter eines benachbarten Königs ist. Er nimmt sie mit oder gegen deren Einverständnis. Für sein Lager hat er auch 60 Sklavinnen als Konkubinen, die alle von äußerster Schönheit sind. Alle diese Frauen, ob frei oder versklavt, leben in einem abgelegenen Schloss, wo jede einen Pavillon mit einer Kuppel aus Teakholz hat. Jede hat einen Eunuchen, der sie den Blicken entzieht.‘ Und weiter: ‚Wenn eine große Persönlichkeit stirbt, sagen seine Familienangehörigen zu seinen jungen Sklavinnentöchtern und Sklavensöhnen: ‚Wer von euch wird mit ihm sterben?‘ Es ist eine Ehre für sie, sich zu opfern." I

m Zusammenhang den Kaufs und Verkaufs von slawischen Gefangenen durch die Russen beurteilt Ibn Fadhlan sie als „die schmutzigsten Geschöpfe Gottes“ und schreibt über die Sklavinnen: „Unter ihnen sind schöne junge Sklavinnen, die für die Kaufleute bestimmt sind. Jeder von ihnen hat unter den Augen seines Gefährten sexuellen Umgang mit einer Sklavin. Manchmal vereinigen sich ganze Gruppen, die einen angesichts der anderen, auf diese Weise untereinander. Wenn in diesem Augenblick ein Kaufmann eintritt, um einem von ihnen ein Mädchen abzukaufen, und ihn beim Beischlaf mit ihr vorfindet, löst sich der Mann erst von ihr, wenn er sein Bedürfnis befriedigt hat.“

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