Ibaditen
Ibaditen, Abaditen

Aussprache: ibadhiyya
arabisch:
إباضية
persisch:
اباضی
englisch: Ibadi

Bild: Moschee der Ibaditen in Musqat (Oman)

Die Ibaditen sind ein eigenständiger Zweig der Muslime der nach Abdullah ibn Ibadh benannt wurde.

Die Ibaditen betrachten sich selbst als Rechtsschule und gehen letztendlich auf die Chawaridsch zurück, von denen sich Ibn Ibadh losgesagt haben soll. Die eigentliche Lehre wurde erst nach Ibn Ibadhs Ableben von dessen Nachfolger Abu Schutha Dschabir ibn Zaid festgelegt. Nachdem auch dessen Schüler Abu Ubaida Muslim ibn Abi Karima al-Tamimi verstorben war, begann der Niedergang der Ibaditen.

Die meisten Ibaditen leben im Oman, wo sie mit ca. 75% im einzigen Land die Mehrheit der Bevölkerung bilden.

Die Ibaditen betrachten sich selbst als die "Leute der korrekten Richtung" [ahl-al-istiqama] und stufen die anderen Muslime als Polytheist [muschrik] ein, wobei sie diese allerdings nur eingeschränkt den Ungläubigen [kafir] zuordnen. Mit dieser Einstellung stoßen sie auf wenig Gegenliebe bei den anderen Rechtsschulen.

Ibaditen akzeptieren Abu Bakr und Umar ibn Chattab als rechtmäßige Kalifen, Uthman ibn Affan hingegen als Einführer unzulässiger Hinzufügungen [bida]. Imam Ali (a.) betrachten sie zunächst als rechtmäßigen Kalifen, lehnen aber den ihm aufgezwungenen Waffenstillstand und das Abkommen nach der Schlacht von Siffin ab, was exakt der Position der Chawaridsch entspricht. So lehnen sie auch die Herrschaft von Muawiya ibn Abu Sufyan ab und gehen davon aus, dass Abdullah ibn Wahb al-Rasibi der dann rechtmäßige Kalif hätte sein müssen.

Sie sind zu verwechseln mit den ähnlich klingenden Abbadiden.

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