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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Begriff "Heiliger Geist"
(Ruh al-Qudus) ist ein Begriff, über den es unterschiedliche
Deutungen im
Islam
gibt.
Der Begriff kommt im
Heiligen Quran an einer Stelle vor (16:102) und
bezeichnet dort denjenigen, der etwas von
ALLAH
herabgebracht hat. Daher gehen die meisten Kommentatoren davon
aus, dass es sich um
Gabriel (a.) [dschabrail] handelt. Eine Gleichsetzung des
Heiligen Geistes mit
Gott
gemäß der
Dreieinigkeit wird in jedem Fall abgelehnt.
In
islamischen Quellen werden dem Heiligen Geist Aufgaben wie die
Übermittlung der
Offenbarung [wahy] an die
Propheten, die Hilfe für die
Gläubigen [mumin], die Quelle des Wissens der
Propheten, die Quelle, aus der die
Ahl-ul-Bait (a.) ihr Wissen erhalten, und die
Fürsprache am
Tag des Gerichts zugeschrieben.
Im
Christentum ist der Heilige Geist die dritte Person der
Dreifaltigkeit und wird von den meisten Christen als
göttlich angesehen. Die
Dreifaltigkeit wird aber im
Islam
abgelehnt.
Das Wesen des Heiligen Geistes gilt im
Islam
als mehrdeutig. Nach einer
Überlieferung [hadith], die
Imam
Sadiq (a.) zugeschrieben wird, ist der Heilige Geist ein
Wesen, das großartiger ist als die
Engel Gabriel (a.)
und
Michael (a.).
Anderen
Überlieferung [hadith] zufolge ist der Heilige Geist der
Geist, der gemäß dem
Heiligen Quran zusammen mit den
Engeln
in der
Nacht der Bestimmung [lailat-ul-qadr] herabkommt.
Manche behaupten, der Heilige Geist sei ein Name für das
erste geschaffene Wesen. In einigen mystischen Werken wird der
Heilige Geist als der Geist der Geister bezeichnet, der kein
erschaffenes Wesen ist, sondern ein Gesicht unter den
Angesichtern Gottes, von dem das Wesen der erschaffenen Wesen
abhängt und nehmen Bezug auf den
Geist Gottes [ruhullah].