Hazratbal Schrein
  Hazratbal Schrein

Aussprache:
arabisch:
حضرت بل
persisch:
englisch: Hazratbal Shrine

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Der Hazratbal Schrein, zuweilen auch als Hazratbal Moschee bekannt, ist ein berühmter muslimischer Schrein in Srinagar (Kaschmir/Indien).

Hazrat Bal bedeutet "ehrwürdiger Platz". Der Name beruht auf der Tatsache, dass nach Vorstellung der Einheimischen ein Haar des Propheten Muhammad (s.) im Schrein aufbewahrt ist. Weitere Namen des Schreins sind: Assar-e-Scharif, Madinat-us-Sani oder Dargah Scharif.

Der Bau ist charakterisiert durch ein hohes Maß an Verwendung von Marmor. Der Schrein gilt als heiligster Ort der Region und Pilgerstätte.

Gemäß der Legende hat ein Nachkomme des Propheten Muhammad (s.) namens Sayyid (Syed) Abdullah das Haar in die Region gebracht. Er soll Medina verlassen haben, um in Bijapur um 1635 n.Chr. zu siedeln. Woher er jenes Haar haben will, ist nicht weiter bekannt. Als Sayyid Abdullah starb, übernahm sein Sohn Sayyid (Syed) Hamid das Relikt. Durch kriegerische Auseinendersetzungen soll jener Sohn mit seiner Familie emigriert sein. Da er das Relikt nicht mit sich tragen wollte, hat er es an einen Kaufmann namens Chwadscha Nur-ud-Din Ischbari verkauft.

Als Aurangzeb die Gegend erobert hat, erfuhr er von jenem angeblichen Relikt, ließ es beschlagnahmen und den Besitzer einsperren. Besagter Chwadscha starb in Gefangenschaft, während Aurangzeb seinen
Fehler, den Mann eingesperrt zu haben, bereute. Er sandte seinen Leichnam zusammen mit dem Relikt nach Kaschmir, wohin Chwadscha ursprünglich hin wollte. Um 1700 n.Chr. soll das Relikt dort angekommen sein.

Die mit dem Transport reisende Tochter von Chwadscha namens Inayat Begum ließ einen Schrein für den Vater bauen, in dem auch das Relikt untergebracht wurde. Sie heiratete in die Banday Familie von Kaschmir hinein. Seither ist jener Familienclan zuständig für die Beaufsichtigung des Schreins. Der Schrein fungiert zugleich auch als Moschee.

Im Zuge um den Kaschmir-Konflikt wurde das Gebäude Anfang des 21. Jh. mehrfach besetzt.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de