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Hugo Grothe
Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:
15.8.1869 - 30.12.1954
Bild: Auszug aus Karte des Antitaurus
(aufgrund der Itineraraufnahmen vom 23.11.1906-22.1.1907
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.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica. Hugo Grothe war ein deutscher Geograph und Orientalist, der
unter Anderem Vorsitzender der
Deutschen Vorderasiengesellschaft war.
Er wurde am 15.
August 1869 in Magdeburg geboren und verbrachte seine Kindheit
und Jugend in Österreich-Ungarn. An den Universitäten Leipzig,
Berlin, München und Wien studierte er neben Geographie und
Rechtswissenschaft auch orientalische Sprachen. Er wurde
sowohl zum Dr. jur. in Rostock als auch zum Dr. phil. (in
Würzburg) promovierte. Prädestiniert durch seine Sprachkenntnisse wurde er
Auslandskorrespondent der "Kölnischen Zeitung" mit dem damals
für Deutschland bedeutsamen Schwerpunkt Orient. Durch diese
Arbeit reiste er unter Anderem nach Marokko, Algier, Tunis,
Libyen, Syrien und Ägypten, Türkei (Osmanisches
Reich), Montenegro und Albanien (die letzten beiden 192
während des Krieges). Ihm werden auch viele Fotografien der
Reisen zugeschrieben.
1900 war er Mitbegründer der Orientalischen Gesellschaft in
München und deren Generalsekretär bis 1912. In 1905 war er
Mitbegründer der
Deutsche Vorderasiengesellschaft in Leipzig und ebenfalls
deren Vorsitzender bis zu deren Auflösung nach dem Zweiten
Weltkrieg. In dieser Funktion war er Bearbeiter des
Orient-Sonderheftes der Zeitschrift "Des Deutschen Vaterland"
in 1916 n.Chr., die zugunsten der
Von der Goltz-Stiftung herausgegeben wurde. Ab 1912 gab er
das "Orientalische Archiv für Völkerkunde und Kunstgeschichte"
in Leipzig heraus. Ebenfalls in Leipzig baute er die "Deutsche
Kulturpolitische Gesellschaft" und das "Institut für
Auslandskunde" auf. In letztgenannter Funktion trat erstmalig
für ein individuelles Migrationsrecht in der deutschen
Gesetzgebung ein.
In seinem eigenen Verlag hat er 1914 die Zeitschrift
"Deutsche Kultur in der Welt - Staaten, Völker, Volkstum.
Beiträge zur Auslandskunde und Deutschtumsforschung" gegründet
und war bis 1944 dessen Leiter.
In seinem Buch "Türkisch Asien und seine Wirtschaftswerte"
(Frankfurt/Main: M. Hendschel, 1916) rechtfertigt er die
"zwangsweise Volksverpflanzung" hunderttausender Armenier
"nach dem nördlichen Mesopotamien" mit Blick auf Rohstoffe
und die Bagdadbahn im Interesse der "deutschen Weltpolitik".
In späteren Jahren verband er sein orientalistisches Wissen
mit der Erforschung und Unterstützung der deutschen
Volksgruppen im Ausland.
Er starb am 30. Dezember 1954 in Starnberg (Oberbayern). Er
hat zahlreiche Bücher geschrieben und Schriften in
Zeitschriften veröffentlicht, teilweise im eigenen Verlag in
München, wie z.B.:
| Wanderungen in Persien. Erlebtes und Erschautes, Berlin,
Allgemeiner Verlag für Deutsche Literatur., 1910. |
| Deutsche Kultur in der Welt, Verlag Dr. Hugo Grothe,
München, 1944. |
| Meine Vorderasienexpedition 1906 und 1907. In zwei
Bänden, Leipzig, Hiersemann, 1912. |
| Durch Albanien und Montenegro. Zeitgemässige
Betrachtungen zur Völkerkunde, Politik und Wirtschaftswelt
der westlichen Balkanhalbinsel, Mörikes Verlag München
(1913) |
| Im Kamp und Urwald Südbrasiliens. Ein Skizzenbuch zur
Siedlungs- und Deutschtumskunde, Halle (Saale), Berlin:
Buchhandlung des Waisenhauses, 1936 |
| Auf türkischer Erde. Reisebilder und Studien, Berlin:
Allgemeiner Verlag für Deutsche Literatur 1903. |
| Beiträge zur Kenntnis des Orients, Gebauer Schwetschke
Druckerei und Verlag m. b. H. Halle |
| Die deutsche Sprachinsel Gottschee in Slowenien. Ein
Beitrag zur Deutschtumskunde des europäischen Südostens. (=
Deutschtum und Ausland , H. 40/41), Münster, Aschendorff
1931. |
| Zur Landeskunde von Rumänien. Kulturgeschichtliches und
Wirtschaftliches, Halle a.S., Gebauer-Schwetschke Druckerei
und Verlag., 1907. |
| Grothes kleines Handwörterbuch des Grenz- und
Auslandsdeutschtums, 1932, München u. Berlin., Oldenbourg. |
| Zur Natur und Wirtschaft von Vorderasien, Halle,
Gebauer-Schwetschke 1911 |
| Staaten und Völker nach dem Weltkrieg. Ein
Nachschlagebuch auf politisch-geographischer Grundlage mit
besonderer Berücksichtigung des Grenz- und
Auslanddeutschtums, Heidelberg, Ehrig, 1922. |
| Durch Albanien und Montenegro. Zeitgemäße Betrachtungen
zur Völkerkunde, Politik und Wirtschaftswelt der westlichen
Balkanhalbinsel, München: Martin Mörikes Verlag 1913 |
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