Gebetsrichtungs-wechsel

Mosche der beiden Gebetsrichtungen
Gebetsrichtungswechsel

Aussprache:
arabisch:
تحويل القبلة
persisch:
englisch: Change of the Qibla

15. Radschab 2 n.d.H.
(Januar 624 n.Chr.)

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Der Gebetsrichtungswechsel ist ein wichtiges Ereignis in der Anfangszeit des Islam und verdeutlicht einerseits dem abrahamitischen Ursprung als auch die Hinwendung zu Adam (a.).

Die heutige Gebetsrichtung [qibla] zur Kaaba war anfänglich nicht die Gebetsrichtung [qibla] der Muslime. In der Anfangszeit des Islam beteten die Muslime zusammen mit Prophet Muhammad (s.) in Richtung Jerusalem, weshalb Jerusalem noch heute "erste Gebetsrichtung" genannt wird.

Bei einem Gebet in der Nähe von Medina erhielt Prophet Muhammad (s.) die Offenbarung des Verses 2:144. Da er sich mitten im Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] befand, stand er auf und ging ans andere Ende der Gemeinschaft, worauf sich alle um ca. 160 Grad umdrehen mussten. Das Ereignis fand im 2. Jahr n.d.H. am 15. Radschab statt. Zuweilen werden auch Daten aus dem Monat Muharram angegeben.

An dem Ort, an dem das stattfand, steht die Mosche der beiden Gebetsrichtungen [masdschid al-qiblatain].

Der Änderungsbefehl war die Offenbarung [wahy] einiger Verse aus dem Heiligen Quran. Aufgrund der in den Gebetsrichtungsversen (Qiblaverse) befindlichen Anweisung zur Änderung der Gebetsrichtung [qibla] stellte sich Prophet Muhammad (s.) auf die Rückseite der betenden Gemeinde, so dass alle Betenden sich um ca. 160 Grad umdrehen mussten, um weiterhin mit dem Propheten Muhammad (s.) mitbeten zu können. Das Ereignis hat sich offensichtlich tagsüber ereignet während des Mittagsgebets [salat-uz-zhuhr] oder des Nachmittagsgebets [salat-ul-asr]. Die Mehrheit der Historiker gehen davon aus, dass das Ereignis bei der Mosche der beiden Gebetsrichtungen stattgefunden hat.

Bei dem Gebetrichtungswechsel ging Propheten Muhammad (s.) ans andere Ende der Moschee, so dass die Männer mit ihm gehen konnten um wieder vor den Frauen zu stehen, die hinter den Männern beteten. Es gibt aber auch die Vorstellung, dass sich alle nur an ihrer Stelle umgedreht haben, so dass ausnahmsweise dann die Frauen vor den Männern beten mussten. Die Juden in Medina waren mit dem Gebetrichtungswechsel unzufrieden und begannen, Propaganda gegen die Muslime zu verbreiten.

Der Gebetsrichtungswechsel gehört zu den Wundern des Propheten (s.). Nach der Berechnung der damaligen Astronomen lag Medina auf einem Breitengrad von 25 Grad und auf einem Längengrad von 75 Grad und 20 Punkten, gemessen an dem damals geltenden Längengrad 0, der weiter westlich lag als heute.

Es verwunderte, dass die neue von Prophet Muhammad (s.) festgelegte Gebetsrichtung [qibla] nicht mit den damaligen Berechnungen übereinstimmte. Tatsächlich befand sich das Zentrum des damaligen Medina auf einem Breitengrad von 24 Grad und 75 Punkten und auf einem Längengrad von 39 Grad und 59 Punkten. Das entsprach aber exakt der neuen Ausrichtung durch den Propheten Muhammad (s.).

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