.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mehmet Akif Ersoy gilt als einer der
bekanntesten
türkischen
Dichter aus dem Ende der
Osmanenzeit, der auch den Text zur
türkischen Nationalhymne
geschrieben hat.
Ersoy wurde 20.12.1873 in
Istanbul geboren und starb
dort am 27. Dezember 1936. Sein Vater, der
Lehrer in einer
Madrasa
war, hatte nach seiner
Geburt mit
einer am Datum orientierten Buchstabenkodierung für ihn den Namen
"Rağıyf" berechnet. Da aber niemand diesen künstlichen
Namen verstand, wurde er mit den Namen "Akif" gerufen. Sein Vater stammt aus Şuşişe
in Albanien, und die
Mutter aus
Buchara.
Er
absolvierte die Halkali Baytar Schule (siehe Foto). Neben seiner schulischen Ausbildung lernte er bei seinem Vater
Arabisch und
Religion.
Sein
Lehrer Esad Dede
unterrichtete ihn im Gebiet klassischer Werke der
persischen Literatur. Er eignete sich
Kenntnisse in Türkisch, Arabisch, Persisch und Französisch an,
was er später in der Dichtkunst einsetzte.
Als sein Vater starb und ihr Haus abbrannte,
wechselte er 1889 n.Chr.
an die Hochschule für Verwaltungswesen in die Fakultät
Veterinärwissenschaft und beendete 1893 sein Studium. In der
anschließenden Zeit als Staatsbediensteter kam er auf seinen
Reisen viel in Kontakt mit Bauern in
Anatolien und Arabien und schrieb nebenbei Gedichte.
Er veröffentlichte seine ersten Gedichte in der Resimli Gazete
(Zeitung mit Bildern). 1908 wurde er aufgrund seiner
literarischen Studien an der Universität für Allgemeine
Literaturwissenschaft zum Professor ernannt.
Nach einer zehnjährigen Veröffentlichungspause schrieb er zuerst
in der
Zeitschrift Sirat-i Müstakim (rechter Weg) und später in Sebilürreschad („der
richtige Weg“), regelmäßig Texte, Gedichte und
Übersetzungen von
islamischen Dichtern. In der Zeit lernte er
Hasan Basri Tschantay (Hasan Basri Çantay) kennen, der ihn
später zur Nationalhymne überreden sollte. Akif schrieb ein
umfassendes Gedicht über Hasan Basri.
In1913 unternahm er zweimonatige
Reise nach
Ägypten.
Auf dem Rückweg machte er in
Medina halt. Bei
diesen Reisen wurden seine Ansichten über die materiellen
Defizite der
Islamischen Weltgemeinschaft gegenüber der
Westliche Welt gefestigt. Am Ende des
gleichen Jahres legte er seine Ämter nieder.
Als er in die "Partei für Einheit und Fortschritt" (Ittihat ve
Terakki Cemiyeti) eintrat,
beeidigte er, dass er nicht allen Befehlen der
Partei gehorchen werde, sondern nur den Befehlen, die er für vernünftig hielt.
Während des I. Weltkriegs wurde er, durch die Organisation
Teşkilât-ı Mahsusa (Eigene Organisation), die eine
Unterorganisation der "Partei für Einheit und Fortschritt" (Ittihat ve
Terakki Cemiyeti) war, nach Berlin
geschickt. Hier hat er, in Deutschen Gefangenenlager, die
für
Muslim gebaut worden waren, Untersuchungen durchgeführt.
Später reiste er nach Nadschd
und verbrachte die letzten Jahre des Krieges im
Libanon. Nach seiner
Rückkehr wurde er zum Generalsekretär der Institution Dar-ül-Hikmet-ül Islamiye
(Haus der Weisheit des Islam) ernannt. Nach dem Ersten Weltkrieg hielt
er, in Balikesir eine Rede, um den nationalen
Widerstand zu unterstützen, worauf er 1920 von seinem Dienst bei der Dar-ül-Hikmet-ül Islamiye entlassen
wurde.
Als bekannter
Prediger [chatib] des
Freitagsgebets [salat-ul-dschuma] wurde er als Abgeordneter aus Burdur
in das neue türkische Parlament gewählt.
Derweil hatte das Parlament der neuen Republik
Türkei einen Wettbewerb für eine neue Nationalhymne
ausgeschrieben. Von den 724 Gedichten, die sich beteiligten, erreichte keines
die erhoffte Zustimmung. Daraufhin schrieb auf Wunsch des Kultusministers
am 17.2.1921
Mehmet Akif Ersoy den Text des
Freiheitsmarsches, der vom ersten Parlament der Republik
Türkei am 12.3.1921 akzeptiert wurde.
Am 21.2.1925 hatte das neue Parlament der
Türkei ein Budget für die Übersetzung von
islamischen Werken ins Türkische verabschiedet. Ersoy
sollte den
Heiligen Qur'an erstmalig ins Türkische übersetzen.
Mehmet Akif, der seine Winter üblicherweise in
Ägypten verbrachte, entschied sich,
dauerhaft in Ägypten zu leben als die laizistische Republik
Türkei gegründet wurde. Ab 1926 arbeitete er bei der
Ägyptischen Gesellschaft [dschami-ul misriyye] als Turkologie-Professor. In diese freiwillige
Verbannung erkrankte er an Zirrhose und reiste für eine Klima
Veränderung im Jahre 1935 in den
Libanon. Mit dem Wunsch in seiner
Heimat zu sterben,
kehrte er 1936 in die Türkei zurück und starb am 27.12. in
Istanbul. Ihm wurde ein Ehrengrab auf dem Märtyrerfeld (Şehidlik)
von Edirnekapi in
Istanbul gewährt. Neben ihm liegen
Süleyman Nazif und
Ahmed Naim Baban.
In der
Türkei wird er als Dichter des Freiheitsmarsches, der
türkischen Nationalhymne geehrt. Vielerorts stehen Büsten von
ihm (wie hier im Park vor der
Firuz Agha Moschee). Seine Entfremdung von
Türkei nach Einführung des Laizismus, wird nicht
thematisiert. Weitere Werke von ihm sind u.a.: