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Al-Chatib al-Baghdadi
(Der Prediger aus
Bagdad) war ein
muslimischer Gelehrter und Historiker, der insbesondere
unter
Sunniten große Anerkennung genießt.
Sein
Abstammungsname ist Abu Bakr Ahmad ibn Ali ibn Thabit ibn
Ahmad ibn Mahdi al-Schafii. Er ist am 10. Mai 1002 in dem Dorf
Hanikiya südlich von
Bagdad
geboren. Sein Vater war auch Prediger und sein erster Lehrer.
Chatib al-Baghdadi verlor mit 20 Jahren seinen Vater und
wichtigsten Lehrer und zog daraufhin nach
Basra
und war wohl auch in
Kufa
um seine Kenntnisse dort zu erweitern. Er kehrte wieder zurück
und drei Jahre später, also im Jahre 1024, brach er zu einer
ausgedehnteren Reise auf, um
Überlieferungen zu sammeln. Er reiste bis nach und
gelangte über
Ray
und
Isfahan bis nach
Nischapur. Er besuchte auch
Hamadan und
Dinawar.
Nach seinem eigenen Angaben kehrte er 1028 n.Chr. nach
Bagdad
zurück. In den folgenden Jahren wurde er zu einem berühmten
Prediger und gefragten Experten auf dem Gebiet der
Überlieferungen.
Chatib al-Baghdadi wird in den biographischen
Auflistungen von
al-Dhahabi als exzellenter
Sunnit seiner Zeit vorgestellt und gehörte zu den
Schafiiten, obwohl er zuvor
Hanbalite war. Er kritisierte
Abu Hanifa, dass dieser einige schwache
Überlieferungen zur Rechtsfindung verwendet habe, was dazu
führte, dass al-Chatib von späteren Anhängern
Abu Hanifas abgelehnt wurde.
Ibn Hadschar zählt Chatib al-Baghdadi zu den bedeutendsten
Wissenschaftlern bezüglich
Überlieferungen. Sein Hauptwerk ist das Geschichtswerk
Tarich Baghdad. Zu seinen weiteren Werken zählt u.a. "al-Muttafiq",
"al-Dschami".
Im letzteren versuchte er mit eigenen Worten eine
Überlieferung des
Propheten Muhammad (s.) zu interpretieren wie folgt:
"Wissen
ruft nach Taten. Daher muss entweder dieser Ruf beantwortet
werden, oder das
Wissen
verschwindet."
Auf seiner
Pilgerfahrt [hadsch] 1053–1054 n.Chr. reiste er über
Schaam
Syrien
und hielt er sich einige Monate in
Mekka
auf. Von dort ging es zurück nach
Damaskus, wo er acht Jahren blieb und dort zahlreiche
Vorlesungen, hauptsächlich in der
Umayyaden-Moschee abhielt. Von hier aus besuchte er auch
andere Städte in
Schaam.
Über
Aleppo kehrte er zurück nach
Bagdad,
das inzwischen die
Seltschuken (Selçuk) beherrschten. In
Bagdad
starb er 5. September 1071. Unter großer Anteilnahme der
Bevölkerung wurde er neben dem Grab des Sufi Bischr al-Hafi
(um 761–841) beigesetzt.