.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Johann Ludwig Burckhardt war ein Orientalist aus der Schweiz
und gilt als Entdecker der Nabatäerstadt Petra und des
ubischen Tempels von Abu Simbel. Zu dem soll er den
Islam angenommen haben.
Er ist auch unter den Vornamen Jean Louis oder John Lewis
bekannt. Er verwendete selbst oft die französische Form Jean
Louis.
Er ist am 24. November 1784 in Lausanne in einer
Adelsfamilie aus Basel geboren. Nach Ausbruch der
Französischen Revolution 1789 floh die Familie unter Führung
des Vaters Johann Rudolf Burckhardt auf ihr Landgut in
Gelterkinden. Johann Ludwig studierte in Leipzig und Göttingen
und kehrte 1805 zurück nach Basel. 1806 reist er mit einem
Empfehlungsschreiben Johann Friedrich Blumenbachs nach London,
um dort die African Association aufzusuchen. 1808 trat er ihr
bei und erhielt den Auftrag zu einer Expedition zum Niger. Zur
Vorbereitung lernte er unter anderem
Arabisch in Cambridge. Die
Reise begann am 14. Februar 1809 per Schiff in Richtung Malta.
Von dort ging es nach
Aleppo. Er
lebte sich in der Region ein, nahm den Namen Scheich Ibrahim
ibn Abdullah an und tat so, als wenn er ein
muslimischer Kaufmann wäre. Er
kleidete sich auch derart. Wenn Leute ihn nach seinem Akzent
fragten, gab er an aus
Indien zu
stammen. In Aleppo machte er sich einen ersten Namen dadurch,
dass er den Roman Robinson Crusoe ins
Arabische übertragen hat. Nach
seinen eigenen Angaben hat er den
Islam angenommen.
Er nutzte die Zeit für viele Reisen. 1812 ging er nach
Kairo. Am 22. August 1812
entdeckte er die Stadt Petra, wobei Einheimische den Ort schon
früher kannten. 1814 entdeckte er bei einer Reise den
versunkenen Tempel von Abu Simbel. Es folgte eine Reise nach
Mekka, wo er zwischen September
und November 1814 blieb, um an der
Pilgerfahrt [hadsch]
teilzunehmen. Er erkrankte beim anschließenden Besuch von
Medina an Ruhr und
musste bis April 1815 in der Stadt bleiben. Obwohl er noch
nicht wieder ganz gesund war, fing er im Frühjahr 1816 wieder
mit Expeditionen nach
Ägypten
an. Am 4. Oktober 1817 erkrankte er erneut an der Ruhr und
starb am 15. Oktober in
Kairo.
Burckhardt wurde auf eigenen Wunsch unter arabischem Namen auf
einem muslimischen Friedhof in
Kairo
begraben. Sein Grab war zwar verschollen, wurde jedoch 1857
von den Forschungsreisenden Theodor Bilharz und Richard von
Neimans wiederentdeckt.
In seinem Testament vermachte er seine Schriften, die 350
Bändchen umfassen, der Bibliothek der University of Cambridge.
Einige Seiner Veröffentlichungen wurden nach seinem Ableben
veröffentlicht. Sein Tagebuch erschien 1822 unter dem Titel
Travels in Syria and the Holy Land in London.
Eine Denkmalbüste aus Marmor (1857 von Ferdinand Schlöth
erstellt) befindet sich in der Aula des Museums an der
Augustinergasse in Basel.