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Das Bimaristan al-Nuri war ein ehemaliges Krankenhaus in
Damaskus, das heute ein medizinisches Museum beherbergt.
Der Name "Bimaristan" entstammt aus dem
Persischen und bedeutet neben Krankenhaus auch Lehranstalt
für Medizin. Das Gebäude ist im Stil der Paläste von
Damaskus errichtet worden: Von außen wirkt es schlicht und
im Innenraum prächtig. Im Hof befindet sich ein Springbrunnen
und einige ortsüblich Obstbäume. Durch Jasmin wird ein
Wohlgeruch verbreitet.
Der mit Licht durchflutete Innenhof hat für die Medizin
bereits nach damaliger Erkenntnis eine hohe Bedeutung gehabt.
Die
Ärzte nutzten das Zusammenwirken von Wasserspiel im
Brunnen, Düften und Licht für die Genesung der Patienten.
Zuweilen wurde zudem Musik gespielt, weil man eine heilende
Wirkung erkannt hat. Auch wurde der Sinn von Hygiene
früh erkannt. Jeder Patient hatte sein eigenes Geschirr. Bei
der Heilung wurde viel Wert auf Heilkräuter gelegt, die teils
selbst angebaut wurden.
Das Krankenhaus ist nach dem Gründer Nuruddin benannt, der
ein führender Mediziner seiner Zeit im 12. Jh. n.Chr. war. Es
wurde 1154 n.Chr. im damaligen Zentrum, der heutigen Altstadt
von
Damaskus erbaut. Im Jahr 1240 n.Chr. wurde es erweitert.
Es galt als das größte und berühmteste Krankenhaus der Region.
Bis Anfang des 19. Jh. n.Chr. war das Krankenhaus und die
dazugehörige Lehranstalt in Betrieb und wurde erst dann durch
größere Krankenhäuser ersetzt. Zahlreiche medizinische
Erkenntnisse der Geschichte entstammen diesem Krankenhaus.
Die Finanzierung der Heilanstalt erfolgte ursprünglich
durch den wohlhabenden Gründer und später durch Spenden von
Kaufleuten. Auch einfache Bürger spendeten für das
Krankenhaus, da es ein hohes Ansehen genoss und die Behandlung
im Krankenhaus für alle Patienten kostenfrei war. In den
besten Zeiten des Krankenhaus bekamen die Patienten nach der
Entlassung noch ein Handgeld für 14 Tage, damit sie sich
zuhause auskurieren konnten. Erzählungen zufolge, schlichen
sich auch einige Gesunde ein, was aber von den Ärzten schnell
erkannt wurde. Falls Betten vorhanden waren, nahm man sie
dennoch für einige Tage auf.
1978 wurde das Gebäude durch das Ministerium der Kultur in
ein Medizinmuseum umgewandelt. Es beinhaltet die Halle der
Wissenschaft, die Halle der Medizin, die Halle der Pharmazie
und Halle der Vögel und anderer Tiere.