15. Chordad
Beginn der Islamischen Revolution Gedenktag

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5. Juni (15. Chordad)

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Der "Beginn der Islamischen Revolution Gedenktag" ist ein Gedenktag in der Islamischen Republik Iran, der am 5. Juni (15. Chordad) begangen wird.

Der Gedenktag wird zurückgeführt auf den 5. Juni 1963 (15. Chordad 1342). Die damaligen Ereignisse gelten als Beginn einer politischen Bewegung, die 16 Jahre später im Januar 1979 zum Sturz von Schah Muhammad Reza Pahlavi und zur Gründung der Islamischen Republik Iran durch Imam Chomeini geführt hat. In der Präambel der Verfassung der Islamischen Republik Iran ist der Bedeutung dieses Tages ein Absatz gewidmet:

"Die vernichtende Kritik und der Widerstand Imam Chomeinis gegen die durch amerikanische Intrigen angezettelte Weiße Revolution, die einer Aufrechterhaltung des bestehenden despotischen Regimes und einer Fortsetzung der politischen, kulturellen und ökonomischen Abhängigkeit des Iran von den imperialistischen Weltmächten diente, wurde zum Anlass einer einheitlichen Volksbewegung, und der darauf erfolgte große, opferbereite Aufstand der islamischen Gemeinschaft im Juni des Jahres 1963, der eigentlich den Beginn der Entfaltung der glorreichen und das ganze Land erfassenden islamischen Revolution bedeutete,..."

Bereits im gesamten Juni 1963 kam es im Iran zu Aufständen gegen das Schah-Regime. Im Laufe der Auseinandersetzungen wurde am 5. Juni 1963 (nach iranischem Kalender: 15. Chordad 1342) Imam Chomeini verhaftet und der Ausnahmezustand verhängt.

Die Unruhen mündeten in landesweiten Gewaltanwendungen der Sicherheitsorgane des Schah-Systems gegen die friedlichen Demonstranten.

„Diese Regierung ist gegen den Islam gerichtet. Israel ist dagegen, dass im Iran die Gesetze des Heiligen Qur'an gelten. Israel ist gegen die erleuchtete Geistlichkeit … Israel benutzt seine Agenten in diesem Land, um den gegen Israel gerichteten Widerstand zu beseitigen … der Heilige Qur'an, die Geistlichkeit … Oh Mr. Schah, oh erhabener Schah, ich gebe Ihnen den guten Rat, nachzugeben und (von diesen Reformen) abzulassen. Ich will keine Freudentänze der Bevölkerung sehen, an dem Tag, an dem Sie das Land auf Befehl Eurer Meister (USA und Israel) verlassen werden, so wie alle jubelten, als Ihr Vater das Land einst verlassen hat.“

Nach dieser Rede wurde Imam Chomeini am 5. Juni 1963 (15. Chordad) verhaftet, dem Tag, der später zum Beginn der islamischen Revolution Gedenktag werden sollte. Imam Chomeinis Rede die Weiße Revolution wurde von friedlichen Massenaufläufen in zahlreichen Städten des Iran begleitet. Zu Gewalttätigkeiten kam es erst, als die Poizei gewalttätig auf unbewaffnet Zivilisten geschossen hat. Mehr als 100.000 Demonstranten zogen am 5. Juni 1963 durch die Straßen Teherans, um gegen die Inhaftierung Imam Chomeinis zu protestieren. In Teheran wurde das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg der Ausnahmezustand verhängt. Soldaten marschierten in den Straßen auf und schossen auf Demonstranten. Während Ministerpräsident Alam die offizielle Zahl von ca. 20 getöteten zugab, sprachen  Imam Chomeinis Anhänger von 15.000 toten Demonstranten. Imam Chomeini nannte die Ereignisse klare Beweise für die “Verbrechen des Schahs am iranischen Volk”.

Ausgangspunkt war der von Imam Chomeini organisierte Widerstand gegen den von Schah Muhammad Reza Pahlavi im Iran vorangetriebene Ausverkauf des Landes an kapitalistische Imperialisten. Dazu hatte Schah Muhammad Reza Pahlavi bei einem Besuch in den USA 1962 die notwendigen Instruktionen erhalten, die unter anderem auf die Entmachtung der religiösen Stiftungen abzielte, um die wichtige Säule des Widerstandes zu durchbrechen. Die mit einer so genannten Landreform einhergehende vom Schah als Weiße Revolution betitelte Umgestaltung der Gesellschaft und Ausverkauf der Güter des Iran an die Imperialisten hatte auch zu Ziel, die Macht des Schah zu stärken und die Bürgerrechte noch weiter als zuvor einzuschränken. Als Feigenblatt für die Diktatur wurde das neu einzuführende Frauenwahlrecht in den Vordergrund geschoben, wobei sie dann allerdings über nichts bedeutendes mehr hätten abstimmen können. Auch die Gerechtigkeit durch das islamische Recht [scharia] sollte abgeschafft und durch ein US-freundliches Rechtssystem ersetzt werden, das vor allem Imperialisten Freiheiten bei der Vergewaltigung des Landes und seiner Kultur gewähren sollte. Daher hatte Imam Chomeini die Initiative als gegen den Islam gerichtet gebrandmarkt.

Noch heute wird der damalige Widerstand Imam Chomeinis in der Westlichen Welt als reaktionärer Rückschritt des Klerus in Kooperation mit Großgrundbesitzern dargestellt, die angeblich Feudalstrukturen aufrecht erhalten wollte. Das genaue Gegenteil war der Fall. Der Schah hatte die komplette Konzentration der Macht in seiner Hand und des Grundbesitzes in der Hand der Imperialisten geplant, was durch den Aufstand verhindert wurde. Daher wird jene Bewegung noch heute in der Westlichen Welt verleumdet, da sie einen schweren Schlag gegen die Westliche Welt darstellte und von den Revolutionären als Beginn der Islamischen Revolution gefeiert.

Vorausgegangen war das Scheitern der Kommunalwahlrechtsreform 1962.

Am 3. Juni 1963 griff Imam Chomeini während der Trauerzeremonien zu Muharram den Schah in einer Rede in der Faizieh Schule in Qum öffentlich an, und verdeutlichte zionistischen Charakter des Schah-Systems:

„Diese Regierung ist gegen den Islam gerichtet. Israel ist dagegen, dass im Iran die Gesetze des Heiligen Qur'an gelten. Israel ist gegen die erleuchtete Geistlichkeit … Israel benutzt seine Agenten in diesem Land, um den gegen Israel gerichteten Widerstand zu beseitigen … der Heilige Qur'an, die Geistlichkeit … Oh Mr. Schah, oh erhabener Schah, ich gebe Ihnen den guten Rat, nachzugeben und (von diesen Reformen) abzulassen. Ich will keine Freudentänze der Bevölkerung sehen, an dem Tag, an dem Sie das Land auf Befehl Eurer Meister (USA und Israel) verlassen werden, so wie alle jubelten, als Ihr Vater das Land einst verlassen hat.“

Nach dieser Rede wurde Imam Chomeini am 5. Juni 1963 (15. Chordad) verhaftet, dem Tag, der später zum Beginn der islamischen Revolution Gedenktag werden sollte. Imam Chomeinis Rede die Weiße Revolution wurde von friedlichen Massenaufläufen in zahlreichen Städten des Iran begleitet. Zu Gewalttätigkeiten kam es erst, als die Poizei gewalttätig auf unbewaffnet Zivilisten geschossen hat. Mehr als 100.000 Demonstranten zogen am 5. Juni 1963 durch die Straßen Teherans, um gegen die Inhaftierung Imam Chomeinis zu protestieren. In Teheran wurde das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg der Ausnahmezustand verhängt. Soldaten marschierten in den Straßen auf und schossen auf Demonstranten. Während Ministerpräsident Alam die offizielle Zahl von ca. 20 getöteten zugab, sprachen  Imam Chomeinis Anhänger von 15.000 toten Demonstranten. Imam Chomeini nannte die Ereignisse klare Beweise für die “Verbrechen des Schahs am iranischen Volk”.

„Diese Regierung ist gegen den Islam gerichtet. Israel ist dagegen, dass im Iran die Gesetze des Korans gelten. Israel ist gegen die erleuchtete Geistlichkeit … Israel benutzt seine Agenten in diesem Land, um den gegen Israel gerichteten Widerstand zu beseitigen … Oh Mr. Schah, oh erhabener Schah, ich gebe Ihnen den guten Rat nachzugeben und (von diesen Reformen) abzulassen. Ich will keine Freudentänze der Bevölkerung sehen, an dem Tag, an dem Sie das Land auf Befehl Eurer Meister verlassen werden, so wie alle jubelten, als Ihr Vater das Land einst verlassen hat."

Am 4. Juni stürmen Demonstranten Radio Teheran, was aber von der Armee verhindert bzw. zurückgeschlagen wird. Vor allem unter den unbewaffneten Demonstranten gab es Tote. Am 5. Juni um 4 Uhr morgens wird Imam Chomeini verhaftet. Imam Chomeini wurde aus seinem Haus in Qum nach Teheran in das Gefängnis des Offiziersclub gebracht. Mustafa Chomeini informierte die Bevölkerung über die Festnahme. Auch andere Gelehrte wurden festgenommen.

Der Polizeichef und Militärgouverneur von Teheran Nematollah Nassiri rief daraufhin um 5 Uhr morgens General Gholamali Oveisi an, er solle seine Truppen in Bereitschaft halten. Um 9 Uhr morgens hatte die Nachricht den Basar erreicht, der daraufhin einen Generalstreik begann. Die Studenten demonstrierten auf den Straßen für die Freilassung Imam Chomeinis. Aus mehreren Stadtteilen liefen Demonstrationszüge sternartig auf das Zentrum zu. Den Demonstranten war klar, wer hinter der Verschwörung gegen die Geistlichkeit steckte. Die Gebäude der Iran-American Society, Pepsi-Cola und einige Banken, sowie das Justizministerium wurden gestürmt und beschädigt.

Eine Gruppe von Demonstranten bewegte sich in Richtung Marmor-Palast, zum Büro von Schah Muhammad Reza Pahlavi. Gegenüber dem Radiogebäude kam es zu heftigen Schießereien mit vielen Verwundeten und Toten auf Seite der Demonstranten. In Teheran wurde der Ausnahmezustand verhängt mit Ausgangssperre ab 20 Uhr. Die Armee wurde zu Hilfe gerufen. Truppen marschierten in den Straßen auf. Auch aus dem Vororten stürmten nun Demonstranten in die Hauptstadt.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni wurden weitere Geistliche, darunter Ayatollah Mahmud Taleghani verhaftet. General Hassan Pakravan, Chef des SAVAK, gab der Presse ein Interview, in der er die Geistlichkeit die gesamte Schuld an der Eskalation gab.

Am folgenden Tag, dem 6. Juni 1963, erklärte Premierminister Alam in einer Rundfunkansprache, dass die von der Geistlichkeit angezettelten Demonstrationen niedergeschlagen und die Rädelsführer verhaftet worden seien. Er eröffnete der Bevölkerung, dass es sich bei den Demonstrationen nicht um eine spontane Protestbewegung sondern um einen gezielten Umsturzversuch gehandelt hätte. Doch das fürhte nur dazu, dass die Demonstrationen intensiviert wurden und immer mehr Menschen auf die Straßen gingen.

Am 7. Juni behauptete Schah Muhammad Reza Pahlavi, dass die Demonstranten für Imam Chomeini allesamt gekauft worden seien: „Zahlreichen Demonstranten, die verwundet oder verhaftet worden sind, haben bei der Polizei erklärt: Man hat uns 25 Rial gegeben, damit wir rufen: „Es lebe Chomeini“. Wir werden die Hintergründe dieser Demonstrationen aufdecken und die Verantwortlichen bestrafen.“ Ministerpräsident Alma gab bekannt, dass 15 Geistliche verhaftet worden seien und vor ein Militärgericht gestellt werden sollten.

Am selben Tag trafen 50 Geistliche in Teheran ein, darunter Ayatollah Maraschi Nadschafi, Hossein Ali Montazeri und Akbar Hashemi Rafsandschani. Als Abgesandter wurde Ruhullah Kamalvand zu Schah Muhammad Reza Pahlavi gesandt, um ihm die Entschlossenheit der Geistlichkeit zu erklären, Imam Chomeini zu verteidigen. Der Aufruf zur Unterstützung soll von Kasem Schariatmadari ausgegangen sein.

Am 8. Juni 1963 gab Ministerpräsident Alam im Parlament eine Regierungserklärung ab, in der er noch einmal seine harte Haltung gegenüber den Demonstranten rechtfertigte und bekräftigte. Am 9. Juni gab Mehdi Bazargan eine Presseerklärung heraus, in er die Zahl der Getöteten und Verwundeten auf mehr als 10.000 Personen angab. Die genaue Anzahl der Toten des 15. Chordad ist nach wie vor umstritten.

Am 25. Juni wurde Imam Chomeini in ein Militärgefängnis namens Eshratabad außerhalb von Teheran verlegt. Am 20. Julie werden die meisten Gefangenen frei gelassen, nur Imam Chomeini bleibt in Haft.

Am 2. August 1963 wurde Imam Chomeini aus der Haft entlassen und unter Hausarrest gestellt, um eine Besänftigung in der Bevölkerung zu erzielen, die inzwischen Imam Chomeini als höchsten Geistlichen ansah. Später wurden Legenden gestrickt, dass man ihn im Gefängnis erst zum höchsten Geistlichen hochstilisiert hätte, um ihn frei zu bekommen. Jene Legenden dienten dazu, das Ansehen Imam Chomeinis zu untergraben. Die Propagandisten der Westlichen Welt nahmen solche Leenden dankbar auf und schmückten sie später noch frei erfunden aus.

Am 3. August erschien in der Teheraner Tagespresse ein Artikel, in dem basierend auf angeblichen Informationen des SAVAK von einer Vereinbarung mit Imam Chomeini die Rede war, in der er sich angeblich verpflichtet habe, sich nicht mehr in politische Angelegenheiten einzumischen oder gegen Ruhe und Ordnung zu verstoßen. Nur wegen dieser Vereinbarung sei er aus der Haft entlassen worden. Die Meldung war frei erfunden. Nach den friedlich verlaufenden Parlamentswahlen, die aufgrund der bestehenden Diktatur ohnehin bedeutungslos waren, wurde der Hausarrest aller noch unter Hausarrest stehender Geistlicher am 6. Oktober 1963 aufgehoben. Nur der Hausarrest Imam Chomeinis blieb bestehen. In der Zwischenzeit wurden weitere Aktivisten festgenommen und teils verurteilt. Es dauerte noch bis zum 6. April 1964, bis unter dem dann neuen Ministerpräsidenten Mansour der Hausarrest aufgehoben wurde.

Bereits am 26. Oktober 1964 warnte Imam Chomeini in einer Rede an die Mitglieder der Armee, die Abgeordneten des Parlaments, die Kaufleute des Basars und die Kollegen der Geistlichkeit, dass diese Regierung davon träume, den Iran zu verkaufen: „… Amerika ist die Quelle unserer Probleme. Israel ist die Quelle unserer Probleme. Und Israel ist Amerika. Diese Minister sind alle aus Amerika. Alle sind amerikanische Lakaien. Wenn sie es nicht wären, warum stehen sie nicht auf und protestieren lauthals. Die Gesetze dieses Parlaments sind illegal. Das gesamte Parlament ist illegal. Artikel 2 des Zusatzes zur iranische Verfassung, nach dem eine Gruppe von fünf Mullahs jedem Gesetz zustimmen muss, nachdem sie es daraufhin überprüft haben, dass es mit dem Islam übereinstimmt, wurde nicht beachtet. … Ich bete zu Gott, dass er all diejenigen vernichten möge, die dieses Land, den Islam und den Heiligen Qur'an verraten haben.“

Nach dieser Rede wurde Imam Chomeini am 4. November 1964 auf Anweisung Mansours verhaftet und mit einer Militärmaschine ins Exil in die Türkei nach Bursa deportiert.

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